Jetzt liegt Stuttgart weit hinter uns und wir sind tatsächlich in Kanada angekommen. Früh morgens um fünf am Stuttgarter Flughafen fing der 19. August eher als ein etwas müder, verschlafener und vom Abschiednehmen melancholischer Tag an. Zweieinhalb Stunden nach London Heathrow zum berüchtigten neuen Terminal 5, von dem aus man sage und schreibe 120 Minuten Übergangszeit zu den anderen Terminals einplanen soll. Immerhin hatten wir dort keine Eile und konnten uns mit den flughafeneigenen automatischen Zügen und nichtautomatischen Bussen herumfahren lassen.

Um 12 Uhr Ortszeit hob dann der Flug BA 93 nach Toronto zu seinen über 10000 km ab. Wie es das Schicksal so will war ich zur Langeweile verurteilt, da mein Ton am “Entertainment System” nicht funktionierte und ich daher die neusten Kinofilme nur stumm genießen konnte. Somit hieß es essen und schlafen und aus dem Fenster schauen. Das Essen war besser als man es von BA erwartet (dies ist ein auf Erfahrung begründetes Vorurteil gegen britisches (Flugzeug-)Essen), daher durchaus essbar. Mittlerweile kann man sogar frische Ananas aus der Plastikverpachung im Flugzeug bekommen, sicher eine bahnbrechende Innovation im Luft-Catering-Markt…

Kanada von oben zu betrachten war ziemlich interessant: So viel Wasser und Seen gibt es dort, wie man es zumindest in Europa nicht findet (vielleicht in Finnland, aber das ist trotzdem nicht so groß von der Fläche her). Über tausende und abertausende Kilometer viel Felsen und Wasser, sonst eigentlich nichts. Wenn man weiter nach Süden kommt wird es etwas grüner, dann gibt es statt Felsen und Wasser Wald und Wasser. Kein Wunder dass hier Wassersparen kein Top Thema für den Normalbürger ist, sofern er sich alles schon mal von oben angesehen hat. Einige hundert km vor Toronto beginnen dann kultivierte Flächen, größer und verstreuter als man es aus deutscher Luftperspektive kennt. Kurz vor Toronto beginnen rieseig Reihenhaussiedlungen wie man sie aus amerikanischen Filmen kennt. Diese Vorstädte sehen von oben einfach nur wie an der Straße aufgereihte Steinchen aus, dazwischen ist einfach nichts, keine anderen Gebäude oder ähnliches.

Toronto ist von der Fläche her unvorstellbar groß, die meiste Fläche nehmen allerdings genau die oben beschriebenen Siedlungen ein. Von der eigentlichen Stadt habe ich kaum etwas gesehen ausser bei einer kleinen unfreiwilligen Odyssee auf der Suche nach meiner ersten Bleibe. Hat mich bisher ein wenig an Südafrika erinnert, aber wahrscheinlich nur deshalb, weil es auch dort in den gut ausgebauten Stadtteilen so eine seltsame Mischung aus USA und Europa/Asien/whatever ist. Außerdem war das Wetter ähnlich, das könnte den Ausschlag gegeben haben :-) . Zu Toronto selbst demnächst mehr.

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Posted by diana. Datum: August 20, 2008 | Comments Off

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