Zurück von einem kurzem Wochenende im nördlichen Quebec! Die Altstadt selbst war uns schon bekannt, deswegen konzentrieren wir uns auf die Karnevalsaktivitäten: den Umzug, den Eisfigurenwettbewerb und das Kanurennen am Sonntagnachmittag. Es wird viel geboten im kleinen Québec und die Bilder sollen einen Eindruck davon vermitteln. Wir wohnten in einer Jugendherberge, unweit des Stadtzentrums. Es war ein völlig neu eingerichtes Appartment für sieben Personen. Alles wirkte ein Bisschen unfertig, es fehlte das Schloss fürs Klo, das Internet funktionierte nicht und und die Spülung des Pissoirs lies sich nicht betätigen. Dafür hatten wir kurioserweise ein Telefon (Marke: AEG 1970-Modell) im Bad (!) und daneben eine Sauna (die aber sicherlich auch noch nicht funktionstüchtig war).

Am Samstag haben wir uns die verschiedenen Attraktionen angeschaut, die sich den Fotos entnehmen lassen. Abends sind wir noch rechtzeitig zum ‘berühmten’ Karnevalsumzug gekommen. Der Umzug war für deutsche Verhältnisse nicht sehr spektakulär. Ich hätte mir mehr Musikgruppen und einige Animateure gewünscht, die ein Bisschen Stimmung in die kühle Nacht gebracht hätten.. Bemerkenswert war aber, dass an diesem Abend das strenge Alkoholverbot im Freien ein Wenig gelockert schien. Es wurde viel Bier und Wein am Strassenrand getrunken. Sonst tragen die Québecer zum Karneval rote Gehstücke aus Plastik mit sich herum, die Innen hohl sind. Dort wird dann Hochprozentiges eingefüllt und so kann man hin- und wieder einen kleinen, verstollenen Schluck aus seinem Stab nehmen…

Am Sonntag sind wir zu den Wasserfällen von Montmorency gefahren. Der Wasserfall selbst ist größtenteils eingefroren und auch das Becken ist von einer dicken Eisschicht bedeckt. So konnte man bis an den Fuß des Wasserfalls heran (wo es dann sehr nass war :-) . Viele Einheimische waren gekommen um auf dem ‘Zuckerhut’ Schlitten zu fahren. Der Zuckerhut bildet sich durch das aufgestäubte Wasser unterhalb der Fälle. Dort ‘regnet’ es ununterbrochen und es bildet sich ein großer Berg über den gesamten Winter hinweg. Im Jahre 1827 soll er 38 Meter hoch gewesen sein, bevor er wie jedes Frühjahr, verschwand. Danach gings zum Kanurennen, dass einmal im Jahr auf dem St. Lorentzstrom stattfindet. Zwischen den treibenden Eisscholen hindurch fahren Unerschrockene junge Männer und Frauen bis zum anderen Ufer und wieder zurück. Der Strom fliesst ziemlich schnell und die schwimmenden Eisscholen sind schwer zu umschiffen. Es muss nicht hinzugefügt werden, dass dieses ‘Event’ bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts stattfindet :-) . Eigentlich war es nicht so kalt und die Sonne schien, doch ein steifer Wind liess viele Zuschauer einen warmen Unterschlupf suchen. Nach anderthalb Stunden hatten wir dann auch genug gesehen und sind wieder zurück nach Montréal gefahren…

By markus. Datum: February 11, 2009 | Keine Kommentare »

11  Nov
Québec City

Das letzte Wochenende haben wir uns in eine richtig alte Stadt Kanadas gewagt: Québec City, zweieinhalb Autostunden von Montréal den St.Lorenz Strom hinauf nach Norden. Im 17. Jahrhundert gegründet und größtenteils auch gebaut, ist Vieux-Québec auch eine Attraktion in Nordamerika, die sich durchaus sehen lässt. Das Wahrzeichen und größte Gebäude der Stadt, das Hotel ‘Chateau Frontenac’, ist allerdings neuer, aus dem 19. Jahrhundert.

Hingekommen sind wir von Montréal aus mit einer Mitfahrgelegenheit, ‘Allostop’ genannt. Ziemlich seltsam wenn man es nicht gewöhnt ist, aber nach anfänglichen Pannen und einem überbelegten Auto als Konsequenz sind wir doch für nur 18 Dollar pro Person nach Québec gekommen, was deutlich unter Zug- und Buspreisen liegt. Die Altstadt ist sehr klein und man kann dort alles zu Fuß erreichen, also ist auch ein eigenes Auto überflüssig. Gewohnt wurde in der Auberge von Hostelling International, mitten in der genannten Altstadt.

Leider hatten wir das ganze Wochenende über schlechtes Wetter. Es fing mit einem sehr windigen kalten Freitag an, ging mit einem regnerischen grauen Samstag weiter und endete mit einem nicht ganz so grauen und nicht ganz so regnerischen Sonntag. Insgesamt kein ideales Ausflugswetter…

Unser Programm gestaltete sich dann folgendermaßen: Nachdem der Wind sich am Freitag als so unerträglich herausgestellt hatte, beschlossen wir dann doch lieber die Führung durch das Chateau Frontenac zu machen, immerhin ist man da drinnen und nicht draußen. Das Hotel war tatsächlich schon allein durch seine Größe beeindruckend. Angeblich über 700 Gästezimmer sind darin untergebracht (es wurde natürlich nach und nach erweitert, der letzte Teil ist erst vor etwa 20 Jahren dazugekommen). Viele Politiker und bekannte Persönlichkeiten haben in diesem Hotel genächtigt und das wird einem dann auch bei der Führung alles erzählt. Auf den beiden Fotos vom Hotel sieht man ein Standard Zimmer mit einem Miniaturmodell des Hotels und einen Blick in ein rundes Versammlungszimmer, in dem früher die Kinder der Gäste beschäftigt wurden.

Am Samstag haben wir uns einer Tour der Auberge angeschlossen, die uns zu den Chutes de Montmorency, den bekannten Wasserfällen vor den Toren Québecs führen sollte. Die zwei Tourleiter waren zufällig auch Deutsche, die gerade Abi gemacht haben und für ein paar Monate in Kanada in Jugendherbergen arbeiten.

Da wir wegen dem schlechten Wetter früher als gedacht von den Wasserfällen zurück waren, hatten wir noch Zeit ein Museum zu besuchen. Das ‘musée de la civilisation’ war zwar einmal wieder dank guter Beschilderung kaum aufzufinden, hatte aber eine sehr interessante Sonderausstellung über Gold in Amerika. Einige von den Bildern zeigen Goldarbeiten der frühen Hochkulturen Amerikas. Leider ist von den vielen Arbeitn kaum etwas erhalten, da die Eroberer alles nach Europa genommen und dort eingeschmolzen haben. Was hier zu sehen ist sind spätere Funde. Dann gab es auch noch in einem Glaskasten eine riesige Goldmünze zu bestaunen, der Wert ist auf der Münze mit einer Million Dollar angegeben, beläuft sich heute aber scheinbar auf sechs Millionen. Das wäre einen kleinen Einbruch schon wert gewesen, aber wir haben es uns dann doch noch anders überlegt, denn:

Abends war auch noch ein Pubcrawl angekündigt, den wir nicht verpassen wollten. Dabei durften wir einen Quebecer Sänger in einer Bar bewundern (was eigentlich ziemlich nett war). Als letztes noch ein kleiner Ausflug in eine Disco Quebecs. Das war nicht so die Offenbarung, aber immerhin haben wir das Nachtleben der Stadt kennengeĺernt, das eher bekannt dafür ist, kaum vorhanden zu sein…

Der letzte Tag hatte als Highlight ein Essen in einem Restaurant mit Alt-Québecer Küche zu bieten, vorher noch ein Spaziergang zur Citadelle, der alten und heute noch genutzten Festungsanlage der Stadt, und ein kurzer Besuch im ‘musée de l’amérique francaise’ wo die Geschichte der Francophonen Bewohner des Kontinents vorgestellt wurde.

Abends kamen wir dann, diesmal ohne größere Probleme, mit Allostop wieder nach Montréal zurück.

By diana. Datum: November 11, 2008 | Keine Kommentare »

>-->