29  Aug
Fotos von der Uni

Heute Nachmittag war ich an der Uni und habe noch einige Fotos gemacht. Hier sind sie:

Ich habe jetzt auch eine Software zur Auswertung unseres Blogs installiert. Es interessiert mich schliesslich, wieviele Leute unseren Blog lesen.  So kann ich auch die Zugriffszeit, den genutzten Webbrowser und das Betriebssystem einsehen. Wer der mysteriöse Leser mit Windows 98 ist muss ich jedoch noch herausfinden ;-) ! Übrigens werden Suchmaschinen von unserem Blog blockiert und bei Google taucht ligebo.de bisher (noch) nicht auf :-) .

By markus. Datum: August 29, 2008 | Keine Kommentare »

So, jetzt bin ich schon über eine Woche in Montreal! Die Zeit ist sehr schnell vergangen, denn gerade ist ‘Welcome Week’ und da hat man sich gerade vom Abend vorher erholt, schon gehts wieder weiter. Jeder Tag hat etwas zu bieten, am Samstag war es die Stadtralleye, Montag der ‘pub crawl’ (mit anschliessendem Frühstück), Dienstag ‘Asterix & Obelix’ gucken und gestern einfach nur die Bar, am Ende der Welt (mehr dazu unten).

Mit dem Französisch gehts vorran, jeden Tag lerne ich einen neuen Satz und einige Worte dazu. So kann ich mich verständigen, auch wenn es mühsam ist. Ich habe schon einige Freunde gefunden, die die Geduld aufbringen, mir zuzuhören. Trotzdem muss ich sie immer wieder bitten, ihre Fragen zu wiederholen oder sie auf Englisch zu formulieren. Immerhin habe ich jetzt zwei deutsche kennengelernt, Marc aus Stuttgart und Anja von der TU München. Das macht den Wechsel erträglicher, weil man sich über seine Erfahrungen in der Fremde austauschen kann.

Die Uni hat schon begonnen, meiner Meinung nach einige Tage zu früh :-) . Gestern habe ich meine erste Vorlesung zudammen mit 20 anderen Studenten gehört. Vorlesungen sind 3 Stunden am Stück mit zwei 10-minütigen Pausen. Am Anfang habe ich noch hochkonzentriert zugehört und auch einiges Verstanden; gegen Ende war ich jedoch froh, dass es vorbei war. Der Professor hat allerhand Annekdoten aus der Industrie erzählt, wovon ich nicht eine richtig verstanden habe. Es klingt alles sehr praktisch, die nächsten Wochen werden zeigen wohin die Reise geht…

Jetzt fragt sich manch einer: Warum gibts denn immer noch keine Fotos? Deswegen bin ich die letzten zwei Tage in der Stadt rumgelaufen auf der Suche nach einer günstigen Digicam. Das ist hier gar nicht so einfach, da Online jeh nach Staat unterschiedliche Gebühren anfallen und das Angebot allgemein sehr undurchsichtig ist. Auch Amazon konnte mich in dieser Hinsicht nicht überzeugen. Trotzdem musste es schnell gehen, denn schon bei der Stadtralleye habe ich einen Foto schmerzlich vermisst. Jetzt habe ich jedenfalls eine solide Canon Powershot, womit in den nächsten Tagen auch einige Fotos folgen werden. Hier ein Blick auf die Uni:

Damit kommen wir zu den Eigenheiten von Kanada und den Leuten hier: es gibt hier zu Unibeginn im ersten Jahr die ‘Initiation’. Das heisst, Studenten rennen in ihren ältesten Klammotten rum, trinken eine Menge und gröllen und singen sich das Herz aus. Pikant wird es erst durch die ‘Spielchen’. Ich bin natürlich nichts ahnend an einer Gruppe vorbeigelaufen. Da wurde ich angesprochen, ob ich nicht ein Mädel einseifen wolle. Ich habe natürlich nichts von alledem verstanden. Mir wurde einfach ein Teller voller Sahne in die Hand gedrückt und schon dachte ich: ‘was solls’. Ich ging auf ein Mädchen zu (interessant, wie die Wahl da zustande kommt :-) und habe ihr den Teller voller Sahne ins Gesicht gedrückt zur grossen Freude aller Umstehenden. Dann wurde ich um eine kleine Spende gebeten und als Dank erhielt ich ein Kondom..nebenan wurde schonmal die Wasserrutsche aus Sahne und Ketchup bereit gemacht, igitt!

Dagegen sind unsere Parties ja geradezu gesittet. Gestern Abend sind wir zum Beispiel zu einer Bar ausserhalb von Montreal gefahren. Die Fahrzeit betrug fast eine Stunde. Ich war pünktlich zum Treffpunkt um 17 Uhr gekommen, obwohl es dann erst um 19 Uhr losging. Darauf war ich vorbereitet, denn alle Veranstaltungen zuvor waren ähnlich gemächlich organisiert. Problem dabei: irgendwie muss ich mir ja die Zeit vertreiben und beim Smalltalk im Französischen haberts dann doch gewaltig!

Ich hatte unser Polytechnix (man beachte das ‘X’) T-Shirt an, es ist rot mit Mirakulix auf der Vorder- und Asterix auf der Rückseite. Zusätzlich hatte jeder einen Wikingerhelm erhalten. Am Montag liefen auf dem ganzen Kampus nur Wikinger rum… Warum Asterix, warum Wikinger? Keine Ahnung.

Dann brachen wie irgendwann auf. Wir marschieren mit unserem Schlachtruf (nous sommes les ‘X’…) los, immer wieder heizte der Betreuer uns an. Vor der Uni versammelten sich dann alle Gruppen (Chemiker, Maschinenbauer, etc.) und dann wurde gegeneinander angeschrien was das Zeug hält. Für mich war es schon sehr fremd, mit welcher Inbrunst hier gesungen und geschrien wird. Das kenne ich sonst nur vom Fußballverein. Ich singe trotzdem kräftig mit, obwohl ich fast nichts verstehe. Einige Lieder wiederholen sich immer wieder, sodass sie langsam einen Sinn ergeben, von anderen bleiben nur Vermutungen. Es wird z.B. ein Lied angestimmt, dass wie eine Aufforderung an eine Person klingt. Die gesamte Menge schaut erwartungsvoll auf diese (oft der Betreuer) und wird dabei immer lauter. Irgendwann gibt der Betreuer nach, dreht sich um, lässt die Hose runter und zeigt der jubelnden Menge den nackten Hintern. So gings dann auch weiter auf der Fahrt. Irgendwann war es aber echt nicht mehr auszuhalten; so lange und so laut wurde da gegröllt. Dabei hatte noch niemand etwas getrunken!!!

Immer wenn wir einen Bus einer anderen Gruppe überholten, sprangen alle Jungs auf, lockerten ihren Gürtel und drängten zu den Fenstern. Waren wir auf einer Höhe, liess der gesamte Bus die Hosen runter und zeigte wunderschöne Ärsche. Das I-Tüpfelchen folgte jedoch noch, als ein paar Jungs die Idee hatten, sich noch ein X auf die Pobacken zu malen. So wanderten Stifte im Bus herum und alle verzierten ihren Allerwertesten. So fuhren wir eine lange Stunde, singend und gröllend und immerwieder durch tumultartige Szenen unterbrochen, wenn wir einen Bus überholten.

Die Nacht senkte sich und irgendwann waren wir an dieser ‘Bar’ angekommen. Sie zeichnete genau durch eine Eigenschaft aus, wofür wir so weit gefahren waren: billiges Bier. Das heisst: 24 Bier für 60 $ (ist das billig? anscheinend!). Ausserdem wurde uns strengstens untersagt zu fotografieren. Dabei hatte ich doch erst jetzt meine neue Kamera erhalten!! Warum dieses Verbot: Letztes Jahr hat sich ein Reporter von der lokalen Presse eingeschlichen und einige unappetitliche Fotos gemacht. Das war der Zeitung eine Geschichte auf der Titelseite wert (‘Die Ingenieure eben!’) und der Uni sehr peinlich. Damit wäre die Veranstaltung fast für immer verboten worden…

Jedenfals war hier alles halb so schlimm. Es wurde viel getrunken und einige haben übetrieben, aber trotzdem stand der Spaß im Vordergrund. Ich war dann aber auch froh, als die ersten Busse um Mitternacht wieder nach Hause fuhren. Heute fällt die Uni aus, keine Ahnung warum und wie man das hätte mitkriegen sollen, wenn es mir nicht mein Mitbewohner gerade gesagt hätte…

By markus. Datum: August 28, 2008 | 2 Kommentare »

28  Aug
Fahrrad

Nach einiger Zeit wieder ein Blog aus Toronto. Kurz zusammengefasst: Ich habe ein Fahrrad, habe nichts dafür bezahlt und wegen dieser neuen Freiheit hatte ich auch die Gelegenheit, die ersten Fotos vom Campus zu machen. Allerdings ist es die Geschichte vom Fahrrad definitiv wert, erzählt zu werden.

Es ist alles schon eine Weile her, vorgestern, am Montag. Ich war etwas frustriert gewesen, einiges hatte nicht geklappt, das Internet zu Hause, die Unordnung, das fehlende Bett, und immer noch hieß es überall zu Fuß hinlaufen. Also hatte ich beschlossen: Heute kaufe ich mir ein Fahrrad, auch wenn ich weiß dass man mich über den Tisch zieht, ich WILL einfach nicht länger so eingeschränkt sein und soviel Zeit mit zu Fuß gehen verlieren. Also bin ich noch einmal durch Chinatown und Kensington gelaufen, um nach Läden zu suchen, die Fahrräder verkaufen. Natürlich, passend zu meinen sonstigen Aktionen, ohne Erfolg. Also bin ich zurück zu dem allerersten Laden vom allerersten Tag, in Chinatown. Damals hatte ich 80 Dollar für ein schrottreifes Fahrrad für zu teuer gehalten, aber scheinbar gab es ja keine Alternativen. Dort angekommen wurde sah ich erst einmal zwei ältere Herren da sitzen, die mich ansprachen und die beim ersten mal nicht da waren. Ich war natürlich erstmal erfreut, denn mit dem chinesischen Paar, das den Laden betrieb, war preismäßig nicht zu reden, ich hatte schon beim erstem Mal einiges versucht, wahrscheinlich hätte ich für 50 Dollar ein Schrottrad gekauft, aber von ihren 80 sind sie nicht runter gegangen. Beide sahen etwas heruntergekommen aus, der eine ziemlich dunkler Typ, wie aus dem mittleren Osten, aber schon mit grauen Haaren. Der andere, ein waschechter Kanadier, down to earth, Mechaniker. Sie machten gleich irgendwelche Scherze und fragten nach was ich suche. Ich sagte ich schaue mich nach Fahrrädern um. Das erste, was der eine, nicht kanadisch aussehende gefragt hat, war : „Are you from Germany?“ Ich war natürlich erstmal misstrauisch, seltsam, woher er das von selber gewusst hat, normalerweise erkennen die Leute zwar einen Akzent, aber sie können ihn nicht einordnen. Ich erzählte ihm ich sei aus Stuttgart und dann war er gar nicht mehr aufzuhalten: Er war schon in der Bärenhöhle gewesen und in Tübingen auf dem Umbrisch Provencalischen Markt und hat sich seine Birkenstocks dort gekauft, die er mir stolz gezeigt hat. Genauso wie seine ganzen glitzernden „Germany“ Sticker, die er auf seinem Fahrrad kleben hatte. Er sagte mir noch, sein Sohn sei Deutscher und hieße Yannick, er wäre hier an der UofT um zu studieren. Seine Frau (oder Ex-Frau oder nur Mutter seiner Kinder…?) und sein anderer Sohn würden in Schleswig Holstein leben…

Um die Geschichte etwas abzukürzen: Er hat mich überredet, keins von diesen Fahrrädern dort zu kaufen, weil er sagte, ich würde ja sowieso nur über den Tisch gezogen, ich sei Student und hätte kein Geld. „They’ll gonna RIP YOU OFF!“ war so die eindringlichste seiner Warnungen. Also hab ich ihn gefragt was ich denn machen soll. „I’ll give you one for free“. Unglaublicherweise hat er das wahr gemacht. Wir sind zu seinem Auto gelaufen, haben seinen Sohn Yannick getroffen (der wirklich Deutscher war und übrigens ein sehr höflicher und netter) und das Fahrrad geholt. Es wurde noch aufgepumpt, sogar ein Schloss haben sie mir mitgegeben. Und Geld wollte er Partout nicht nehmen, letztendlich hat er mich nicht mal nach meinem Namen gefragt und hat mir einfach ein Fahrrad geschenkt. Sogar eins, das besser ist als alle die ich für 80 oder sogar 120 Dollar gekauft hätte! Ich habe auf dem Weg zur Garage viel mit ihm geredet, besser gesagt er hat mir viel erzählt, so eine offene Art habe ich selten gesehen. Auch hat er ziemlich überlegte Sachen gesagt, das ist man überhaupt nicht gewohnt wenn man so einfach auf der Straße angesprochen wird. Auf jeden Fall hat mich das tief beeindruckt und gerührt und hat meine zugegebenermaßen negative Einstellung, die ich an diesem Morgen hatte, weggeblasen. Ich habe die Telefonnummer von Yannick und seinem Vater mitgenommen, auch eine e-mail Adresse, ich habe fest vor die beiden mal zum Essen einzuladen oder sowas.

Mit meinem neuen Fahrrad war ich dann viel freier und konnte mich auf einmal bewegen. Das macht viel aus. Daher kommen jetzt auch die ersten Fotos, von dem Haus, in dem ich wohne:

von der College Street, meiner Straße,

und vom Hauptgebäude der Uni.

Seltsamerweise ist es unsymmetrisch, als wäre auf der vom Betrachter aus linken Seite was runter gefallen, aber vielleicht ist das normal, oder es ist wirklich was runter gefallen.

Zur Zeit bin ich also dabei, Sachen einzukaufen, an der Uni die Orientation Sessions und Campus Tours mitzumachen. Auch war ich mit zwei Jungs vom DAAD in der Hockey Hall of Fame. „Hockey“ steht hier natürlich nicht für Feldhockey, sondern Eishockey, ich weiß nicht einmal, ob das andere Hockey hier überhaupt bekannt ist. Das war sozusagen ein Teil der „cross cultural communication“. Heute war das Ontario Science Museum dran, eine riesige Ansammlung meist kindertauglicher Experimente auf 3 Etagen. Insgesamt durchaus spaßig, selbst für zwei Physiker die wir waren :-) . Auf jeden Fall wird jetzt der nächste Schritt, ein zweites Fahrrad für meine Besucher aufzutreiben, die Kurse an der Uni auszusuchen und mehr Sachen zu besorgen.

By diana. Datum: August 28, 2008 | Keine Kommentare »

24  Aug
Begriffserklärung

Es kommen so viele Fragen, warum dieser Blog ‘ligebo.de’ heißt. Die Frage ist doch: warum nicht?

Wir haben lange nach einen geeigneten Namen gesucht. Ligebo ist ein Kunstwort, das am Lateinischen angelehnt ist, aber keine existierende Form darstellt.

Es gibt mehrere Gründe für diese Wahl:

Der häufstige Grund, dass eine Seite nicht gefunden wird, ist, dass ich den Namen falsch schreibe. Also ist die Schreibweise so kurz und einfach gehalten, wie nur irgendmöglich. Da der Name kurz ist, ist er einprägsam (hoffe ich zumindest) . Zuletzt musste ich überprüfen, dass ich keine Markenrechte verletzte (man kann NIE wissen). Eine Google-Suche hat jedoch nichts ergeben, also: da habt ihrs ;-) !

Wer diesen Blog ausführlich verfolgt hat, hat möglicherweise die ältere Version dieses Artikels gelesen, in der behauptet wurde, ligebo sei lateinisch für ‘Ich werde lesen’, was ja doch gut gepasst hätte. Danke an den aufmerksamen Leser, der uns auf diesen Irrtum aufmerksam gemacht hat. Wer eine vollständige Klärung des lateinischen Sachverhalts wünscht (z.B. was heißt ‘Ich werde lesen’ denn nun wirklich auf Latein?) möge sich an uns wenden.

By markus. Datum: August 24, 2008 | Comments Off

So, nachdem Markus ja ziemlich schnell erfolgreich war, habe ich nun auch eine Wohnung gefunden. College Street, nicht ganz was ich am Anfang wollte. Es ist nicht gerade Laufentfernung, obwohl man auch zu Fuß zur Uni gehen kann, aber man benötigt schon so zwischen 20 und 30 Minuten, immer gerade aus. Die Gegend ist Little Italy, viele Geschäfte und kleine Restaurants sind in der Nähe. Von aussen sieht es für hiesige Verhältnisse sehr gut aus. Es ist eine Basement Wohnung, aber eine der hübschen, nicht so ein Loch wie viele von denen, die ich mir in den letzten Tagen angesehen habe. Hier ein paar Bilder von der Wohnung. Zunächst einmal mein Zimmer. Man muss dazusagen, dass ich jetzt schon eingezogen bin, was unvorhergesehen war, dementsprechend ist alles noch in Unordnung und die Sachen von Andrea, die in ein kleineres Zimmer umzieht, liegen noch überall rum. Auch mein Futon-Bett steht noch nicht drin, das will sie noch reinstellen. Also bisher ein leeres Chaos-Zimmer :-) :

Mein Zimmer

Mein Zimmer

Mein Gepäck ist noch nicht vollständig angekommen, so sieht das im Moment aus:

Mein Haufen :-)

Es gibt ein Wohnzimmer und davon geht ein langer Flur mit den einzelnen Zimmern ab, mein Zimmer ist die vorletzte Tür, direkt nebenan ist das Bad:

Der Flur: 1.rechts Küche, 2.rechts Waschmaschine und Andreas Zimmer, 3.rechts Bad, 4.mein Zimmer, 5. Nancys Zimmer

Das Wohnzimmer ist ganz hübsch eingerichtet, daneben kann man in die Küche reinlaufen:

Die Küche

Das Wohnzimmer

So, dann noch ein Bild von mir in der neuen Wohnung wie ich gestern nach einem ziemlich anstrengenden und ereignisreichen Tag hier herumgelaufen bin …

By diana. Datum: August 24, 2008 | Comments Off

23  Aug
Wohnung gefunden!

Schon nach zwei Tagen Suche habe ich eine sehr angenehme Wohnung gefunden: sie ist nur einen Block von der Uni entfernt und 200 Meter vom nächsten Einkaufszentrum. Ich habe mich also fürs Studieren und gegen die Party (Stadtmitte) entschieden – naja, vielleicht lässt sich ja beides verbinden. Hier lebe ich mit 4 anderen Studenten auf einer Etage im Obergeschoß. Die Wohnung bietet eine große Küche, zwei Bäder, ein Fernsehzimmer(!), eine Abstellkammer und viele Regale, wo ich z.B. Skier unterstellen könnte (wenn ich denn welche hätte :-) ). Die Wohung ist über einen seperaten Eingang zugänglich; man muss also nicht durch die Wohnung der Vermieterin laufen, die im Erdgeschoss wohnt. Ich besitze hier Internet und einen Telefonanschluss. Die Nummer muss ich noch ausfindig machen. Zur Zeit ist nur ein weiterer Mitbewohner da, die anderen sind noch im Urlaub.

Gestern war ich auf der Einführungsveranstaltung der Universität für Ausländer. Von 9 Uhr bis 16 Uhr wurde nur auf Französisch, bzw. Quebecois geredet und ich habe nichts verstanden. Das war schon enorm frustrierend. Da verpasst man alle wichtigen Tipps und kann bei Annekdoten nicht mitlachen. Meine ersten Gepräche verliefen sehr schleppend – mir fehlt einfach der Wortschatz… einzelne Sätze können da schon ein Qual werden. Trotz allem habe ich einige Leute kennengelernt. Es sind überwiegend Franzosen hier, einzelne Personen kommen aber auch aus Vietnam, Iran und Indien. Ich glaube jedoch, der einzige deutsche gewesen zu sein.

Zum Rauchen habe ich folgendes gelernt: an jedem Ausgang der Uni ist eine gelbe Linie auf dem Asphalt aufgetragen, im Abstand von 9 Metern.  Jenseits dieser Linie, darf geraucht werden. Sonst gilt im gesamten Gebäude ein strenges Rauchverbot. Und beim Alkohol gilt: kein Genuss ausserhalb von Gebäuden. Jetzt dachte ich, Quebec wäre der einzige Staat in Nordamerika, indem genau dieses priviliegerte Recht gilt! Immerhin kann man hier Wein auch im Einkaufszentrum kaufen und muss nicht, wie an der Westküste, in den “Liquor Store”.

Heute steht die Stadtralley auf dem Program, um 11 Uhr gehts los!

Update: Ausserdem wurde bei der Einführungsveranstaltung das Thema Praktikum angesprochen. Ausserhalb der Uni muss ich mir eine Arbeitserlaubnis für Quebec besorgen. Es ist jedoch möglich an der Uni ein (bezahltes (!)) Praktikum zu absolvieren. Damit sind Probleme mit dem Visum ausgeräumt (und ich kann mir ein bißchen Geld für unsere große Reise verdienen!).

Hier die ‘Google Maps’-Ansicht meiner Wohnung. Eine Zoomstufe herausgezoomt zeigt dann auch die Universität (unten Rechts).

By markus. Datum: August 23, 2008 | Keine Kommentare »

21  Aug
Wohnungssuche

Dieser Tag ist nun mit Wohnungssuche vergangen, die sich doch als schwieriger herausstellt als gedacht. Trotz der immens vielen Angebote auf craigslist.ca finden sich dann doch nur relativ wenige Wohnungen, die infrage kommen. Preislich soll es ja nicht über 550 Dollar gehen, auch sollen sie möbiliert, nahe an der Uni und mit Waschgelegenheit sein. Tja, soweit der Wunsch. Meistens trifft man dabei dann auf Kellerwohnungen ohne Fenster, nicht gerade das was man sich idealerweise wünscht, aber naja, anschauen tut ja nicht weh. Viele Leute, die man anschreibt, antworten nicht, wieder andere Wohnungen sind vergeben. Heute hatte ich also zum erstem Mal die Gelegenheit, mir tatsächlich Wohnungen anzuschauen, zwei an der Zahl. Voller Vorfreude bin ich also heute morgen losgefahren, in der Hoffnung, ein schönes bis akzeptables neues Zusause zu finden. Der Tag fing an sich gut an, die Bezahlung der obligatorischen Krankenversicherung an der Uni und das Ausstellen eines ISIC, des internationalen Studentenausweises klappte problemlos (bis auf die Tatsache, dass die Passfotos, die extra für den ISIC gemacht werden müssen, ziemlich unansehnlich geworden sind). Auch die erweiterte Campustour zum Hart House hat sich als ziemlich schön erwiesen. Die Uni hat wirklich sehr schöne Hauptgebäude, Fotos dazu folgen bald. Das Hart House ist eine Art Dienstleistung für Studenten. Dort gibt es Sportangebote, Ausstellungen, allerlei Kurse und Räume und sogar ein eigenes Theater. Da habe ich dann mal nach einer Möglichkeit zum Klavierspielen gefragt, um nicht so ganz auf die Stunde Null zurückzufallen. Und tatsächlich ist das gar kein Problem, sehr unbürokratisch gelöst: Man geht einfach zum Pförtner und meldet seinen Üb-Wunsch an, dieser schaut dann in welchem Raum ein Klavier frei ist und schließt auf. Sobald ich mehr Zeit habe und die Wohnungsfrage geklärt ist, will ich dieses Angebot so oft wie möglich nutzen, mal sehen was für Klaviere sie hier so haben.

Aber nun zu den Wohnungen. Wenn man durch einige Straßen geht, scheint es tatsächlich zu stimmen, dass hier gar nicht auf Äusserlichkeiten geachtet wird. Ob das wahr ist oder nicht, bei Häuserfassaden lässt es sich nicht anders erklären. Viele sind dermaßen bröckelig und vollgerümpelt, dass man oft nicht glaubt, dass die Häuser bewohnt sind. So auch mein erster Kandidat heute… Ich hätte wirklich gewettet, dass es ein verlassenes Geisterhaus ist, aber irgendwann hat doch noch jemand die Tür geöffnet. Das zweite sah im Vergleich dazu sehr ordentlich und nett aus, das muss man zugeben. Sonst waren die beiden Wohnungen aber durchaus vergleichbar: Der Vermieter (im ersten Fall eine Frau aus Indien, im zweiten Fall ein Italiener) bewohnt ein Zimmer und vermietet seine ganze restliche Wohnung zu recht hohen (“recht” hoch ist wohl eher etwas untertrieben) Priesen an Studenten oder andere Opfer. Vielleicht gibt es da sehr nette und offene Vermieter, aber dennoch ist das für jemanden, der deutsches WG Leben gewohnt ist, ein kleines Gefängnis. Die Vermieter machen gar keinen Hehl daraus, dass sie Kontrolle und Überwachung wollen, eigener Spielraum ist begrenzt. Der ideale Mieter ist ein ruhiger Student der NUR lernt und sonst nichts, am besten auch nicht viel kocht, keine Leute mit nach Hause bringt und brav seine überhöhte Miete zahlt. Damit muss man dann eben leben. Ich habe beschlossen dass diese zwei Versuche heute nichts waren, obwohl die zweite Wohnung recht hübsch war, aber auf meine Frage, ob denn Freunde aus Deutschland bei einem Besuch bei mir wohnen dürften, wurde nur sehr unkonkret und frostig geantwortet. Jetzt habe ich noch einige andere Möglichkeiten gefunden, einige e-mails geschrieben, einige Anrufbeantworter gequält und hoffe, dass ich morgen noch einige nette Orte anschauen kann. Die heutige Suche hat mir dahingehend aber schon wieder mehr Mut gemacht, mal sehen was der morgige Tag bringt!

By diana. Datum: August 21, 2008 | Keine Kommentare »

21  Aug
Angekommen!

Die ersten 48 Stunden sind schon vergangen. Viele Eindrueke dieser Stadt habe ich gesammelt. Die Strassen sind voll mit amerikanischen Wagen, das Wetter ist warm und stabil. Es blaesst immer ein kuehler (und zwischen den Wolkenkratzern starker) Wind. Gestern war ich auf Wohnungssuche, habe die Metro und viele Teile der Stadt kennengelernt. Am beliebtesten (und teursten) ist das `quartier latin`. Dort gibt es viele Kneipen und Bars und es befindet sich direkt neben dem Stadtzentrum.

Am Dienstag bin ich im Youth Hostel angekommen, gerade rechtzeitig fuer den `pub crawl`, die Kneipentour. Das Bier kostet zwischen $10 und $16 pro Pitcher (1.5 Liter) und schmeckt, sehr amerikanisch, waessrig. Immerhin kann man hier billig Billiard spielen, fuer $ 0.75 cents pro Spiel. Auf den Fernsehschirmen laeuft Baseball und amerikanische Nachrichten. Es sind viele Amerikaner hier, manche studieren andere sind auf Reise. Jetzt wohne ich gerade in einem Tag-Hotel, die Miete belaeuft sich auf $ 22 pro Nacht. Es sind viele Mexianer, Spanier, eine Daenin und eine Deutscher da. Ich hoffe, dass ich bald eine dauerhafte Bleibe in einer WG finde. Die Preise beginnen bei $350 (225 Euro).

Morgen beginnt mein erste Einfuehrungsveranstaltung an der Ecole Polytechnqiue. Gestern war ich schon mal dort und habe mich ueber alles informiert. Die Uni besteht aus einem alten und einem neuen Gebauede. Das neue Gebaeude aehnelt stark dem Informatikergebaude in Stuttgart. Es ist ein grosser Glasskasten mit sehr bunten Waenden. Jede Fakultaet und jeder Stock besitzt seine eigene Farbe. Die Elektrotechnik ist z.B. Gruen :-) . Ueberall sind Exponante von Wettbewerben augestellt, die Professoren sind auf grossen, halbdurchsichtigenen Leinwaenden glorifiziert. Die Vergangenheit der Universitaet wird geschildert und alle Jahrgaenge sind mit Fotos in Vitrinen verewiegt. 

Heute morgen habe ich noch Unmengen an e-mails geschrieben (hoffentlich kommen jetzt auch ein paar Antworten!). Jetzt gehe ich erstmal Flip-Flops und einen Adapter fuer amerikanische Steckdosen kaufen …

By markus. Datum: August 21, 2008 | 1 Kommentar »

21  Aug
Anfangszeit…

Zur Zeit ist das Ziel, möglichst effektiv nach einer Wohnung zu suchen und dabei nebenher alle anderen organisatorischen Sachen wie Studentenausweis, Kurswahl, Adapter für die Steckdosen, Uni-Krankenversicherung usw. zu erledigen. Daher gibt es im Moment noch keine Bilder aus Toronto, da die Kamera sonst ziemlich hinderlich wäre :-( . Dies sollte sich aber demnächst ändern!

By diana. Datum: August 21, 2008 | Keine Kommentare »

Jetzt liegt Stuttgart weit hinter uns und wir sind tatsächlich in Kanada angekommen. Früh morgens um fünf am Stuttgarter Flughafen fing der 19. August eher als ein etwas müder, verschlafener und vom Abschiednehmen melancholischer Tag an. Zweieinhalb Stunden nach London Heathrow zum berüchtigten neuen Terminal 5, von dem aus man sage und schreibe 120 Minuten Übergangszeit zu den anderen Terminals einplanen soll. Immerhin hatten wir dort keine Eile und konnten uns mit den flughafeneigenen automatischen Zügen und nichtautomatischen Bussen herumfahren lassen.

Um 12 Uhr Ortszeit hob dann der Flug BA 93 nach Toronto zu seinen über 10000 km ab. Wie es das Schicksal so will war ich zur Langeweile verurteilt, da mein Ton am “Entertainment System” nicht funktionierte und ich daher die neusten Kinofilme nur stumm genießen konnte. Somit hieß es essen und schlafen und aus dem Fenster schauen. Das Essen war besser als man es von BA erwartet (dies ist ein auf Erfahrung begründetes Vorurteil gegen britisches (Flugzeug-)Essen), daher durchaus essbar. Mittlerweile kann man sogar frische Ananas aus der Plastikverpachung im Flugzeug bekommen, sicher eine bahnbrechende Innovation im Luft-Catering-Markt…

Kanada von oben zu betrachten war ziemlich interessant: So viel Wasser und Seen gibt es dort, wie man es zumindest in Europa nicht findet (vielleicht in Finnland, aber das ist trotzdem nicht so groß von der Fläche her). Über tausende und abertausende Kilometer viel Felsen und Wasser, sonst eigentlich nichts. Wenn man weiter nach Süden kommt wird es etwas grüner, dann gibt es statt Felsen und Wasser Wald und Wasser. Kein Wunder dass hier Wassersparen kein Top Thema für den Normalbürger ist, sofern er sich alles schon mal von oben angesehen hat. Einige hundert km vor Toronto beginnen dann kultivierte Flächen, größer und verstreuter als man es aus deutscher Luftperspektive kennt. Kurz vor Toronto beginnen rieseig Reihenhaussiedlungen wie man sie aus amerikanischen Filmen kennt. Diese Vorstädte sehen von oben einfach nur wie an der Straße aufgereihte Steinchen aus, dazwischen ist einfach nichts, keine anderen Gebäude oder ähnliches.

Toronto ist von der Fläche her unvorstellbar groß, die meiste Fläche nehmen allerdings genau die oben beschriebenen Siedlungen ein. Von der eigentlichen Stadt habe ich kaum etwas gesehen ausser bei einer kleinen unfreiwilligen Odyssee auf der Suche nach meiner ersten Bleibe. Hat mich bisher ein wenig an Südafrika erinnert, aber wahrscheinlich nur deshalb, weil es auch dort in den gut ausgebauten Stadtteilen so eine seltsame Mischung aus USA und Europa/Asien/whatever ist. Außerdem war das Wetter ähnlich, das könnte den Ausschlag gegeben haben :-) . Zu Toronto selbst demnächst mehr.

By diana. Datum: August 20, 2008 | Comments Off

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