09  Sep
Besuch in Toronto

Ich bin zurück von einem verlängerten Wochenende in Toronto. Gestern Nacht bin ich gegen Mitternacht nach sechs Stunden Fahrt in Montréal angekommen und bin prompt in den falschen Bus eingestiegen. So war ich so erst um 2 Uhr zuhause.  Heute morgen war ich pünktlich um 8:30 Uhr wieder an der Uni nur um dann festzustellen, dass die Übung ausfällt… warum, wieso? Keine Ahnung…

Was ist mir an Toronto aufgefallen: es ist selbstverständlich eine grosse Stadt, trotzdem ist die Innenstadt mit dem Fahrrad immer gut zu erreichen. Man ist damit an keine Verkehrsregeln gebunden (..ähm) und die (meisten) Autos halten auch für Fahrradfahrer. So ist man unabhängig vom Stau und den Ampeln und muss nicht in der über-klimatisierten U-Bahn frieren. Nachdem wir uns am Freitagmorgen Tickets für einen italienischen Film beim Toronto Film Festival geholt hatten, sind wir zum berühmten Kensington Market. Dort kann man günstig Gemüse, Früchte und Backwaren einkaufen.

Ein Besichtigung von China-Town durfte natürlich nicht fehlen – dort gab es Dinge zu kaufen, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Leider ist auch mein Mandarin nicht gut genug um die Schilder zu lesen. Anschliessend sind wir in den Ungarischen-Polnischen District um zu Mittag zu essen. Dort mussten wir jedoch feststellen, dass es entgegen der Darstellung des Reiseführers ausser Subways und einigen Fast-Food Ständen keine ost-europäischen Restaurants gab. Am späten Nachmittag sind wir dann auf eine Veranstaltung für alle internationalen Studierende der University of Toronto gegangen. Fast schon zwangfsläufig sind wir einigen Deutschen begegnet (was in Montréal nicht so schnell geschieht..). Immerhin konnte ich wieder Englisch reden…

Am Samstag gings zu den Niagara-Fällen. Anderthalb Stunden von Toronto entfernt erreichten wir die Fälle in strömendem Regen. Ich war natürlich vollkommen unvorbereitet und ohne eine Jacke nach Toronto gekommen. Also, in die Geschäfte auf der Suche nach einem Regenschirm oder etwas Änhlichem. Imerhin gabs dann ein günstigen Regenponcho mit Kanada-Flagge drauf. Die Fälle sind selbsverständlich impossant, die Umgebung ist es jedoch nicht. Dort stehen Hotels und Kasinos. Die Grenze zu den USA verläuft entlang des Flusses. Immerhin besserte sich das Wetter zusehends und die zahmen Eichhörnchen sorgten für eine heitere Stimmung. Beim nächsten Mal, wenn hoffentlich das Wetter besser ist, müssen wir mit dem Boot (auf den Fotos abbgebildet) die Fälle betrachten. Nur aus nächster Nähe kann man die enorme Kraft der Wassermassen spüren. Einen Eindruck erhält man, wenn man die Fenster der Geschäfte genau betrachtet und die rythmische Vibration wahrnimmt.

Anschliessend fuhren wir zu einer Weinfarm. Hier in Kanada Wein anzubauen bringt seine speziellen Probleme mit sich. Damit die Trauben im Winter nicht erfrieren werden sie nur direkt über dem Boden (~20 cm) angebaut und grosse Ventilatoren (sehen wie Windräder aus) fangen bei Minus 12 Grad an die Luft von oben nach unten umzuwälzen. Das erklärt trotzdem nicht den unverschämt teuren Preis, der hier in Kanada für Wein bezahlt werden muss. Sogar TetraPak-Wein kostet (durch Steuern und Abgaben) 10 $! Da kann man ja schon gleich Qualitätswein für 15 $ aufwärts kaufen…
Die Führung war ganz interessant, wirklich beeindruckend war jedoch die anschliessende Weinprobe. Das hat unsere Meinung von kanadsichen Wein geändert – es gab einen wirklich hervorragenden Weisswein sowie einen sündhaft teuren, aber guten Eiswein zu kosten.

Schliesslich haben wir das kleine Städtchen `Niagara-on-the-Lake` besucht. Diese Stadt  mit 15 000 Einwohnern war ein ehemaliger Militärstützpunkt und spielte eine strategische Rolle im Krieg von 1812 zwischen Kanada und den USA (da gabs einen Krieg?). Jedenfalls besteht die Stadt aus einer langen Strasse, bei der der Stil des 19 Jh. orginalgetreu erhalten wurde. Man schlendert gewissermassen im alten Osten herum. Das dies jedoch laut Reiseführer eine der schönsten Städte Nordamerikas und die Stadt mit den höchsten Hotelpreisen in Kanada sein soll, das ist einfach unverständlich.. hier gibts weit und breit einfach nichts ausser den Ontario-See….

Der Sonntag war grösstenteils verregnet, wir haben ihn in den Shopping-Centern von Toronto verbracht. Am Montag sind wir dann noch auf die Inseln von Toronto gefahren. Diese waren noch bis Ende des 19 Jh. mit dem Festland verbunden, bis ein Sturm die Verbindung dauerhaft trennte (man denke an New Orleans..). Jetzt ist hier ein Flughafen und viel wichtiger: ein grosses Erholungsgebiet (die grösste Auto-freie Zone Nordamerikas :-) ). Über das günstige Wassertaxi ist es schnell erreichbar und mit dem Fahrrad kann man wunderbar die Inseln erkunden. Sie bieten einen Streichelzoo, einige Strände und viel Ruhe von der grossen Stadt.

Eine Sache ist uns bei unseren Tagen in Toronto aufgefallen: das Fehlen von Schildern. Das Wassertaxi z.B. verkehrt schon seit Jahrzenten vom Hafen aus, ist aber nirgends ausgeschildert. Und um den Hauptbahnhof zu finden, muss man alle Ausgänge der U-Bahn absuchen….

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Posted by markus. Datum: September 9, 2008 | 2 Comments »

2 Antworten

  1. Rafa Says:

    Grüezi,
    besonders gefällt mir das Detail mit der Schweizer Flagge auf einem eurer Bilder :) Schön immer von der Ferne informiert zu sein… ich geniessse zur Zeit meine letzten Sommerferien Tage auf Malle’s Nachbarsinsel :)
    Wappnet euch für den Winter ;)
    Rafa

  2. Matthias Says:

    Hola Leafar!

    Schön, Dich hier als “Zweitkommentator” zu sehen!
    Du Sack, Ferien auf Menne… Schweinerei ;-)
    Trotzdem viele Grüße in die weite Welt (blöde Erkältung…) und eine schöne Zeit!

    Matthias

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