21  Aug
Wohnungssuche

Dieser Tag ist nun mit Wohnungssuche vergangen, die sich doch als schwieriger herausstellt als gedacht. Trotz der immens vielen Angebote auf craigslist.ca finden sich dann doch nur relativ wenige Wohnungen, die infrage kommen. Preislich soll es ja nicht über 550 Dollar gehen, auch sollen sie möbiliert, nahe an der Uni und mit Waschgelegenheit sein. Tja, soweit der Wunsch. Meistens trifft man dabei dann auf Kellerwohnungen ohne Fenster, nicht gerade das was man sich idealerweise wünscht, aber naja, anschauen tut ja nicht weh. Viele Leute, die man anschreibt, antworten nicht, wieder andere Wohnungen sind vergeben. Heute hatte ich also zum erstem Mal die Gelegenheit, mir tatsächlich Wohnungen anzuschauen, zwei an der Zahl. Voller Vorfreude bin ich also heute morgen losgefahren, in der Hoffnung, ein schönes bis akzeptables neues Zusause zu finden. Der Tag fing an sich gut an, die Bezahlung der obligatorischen Krankenversicherung an der Uni und das Ausstellen eines ISIC, des internationalen Studentenausweises klappte problemlos (bis auf die Tatsache, dass die Passfotos, die extra für den ISIC gemacht werden müssen, ziemlich unansehnlich geworden sind). Auch die erweiterte Campustour zum Hart House hat sich als ziemlich schön erwiesen. Die Uni hat wirklich sehr schöne Hauptgebäude, Fotos dazu folgen bald. Das Hart House ist eine Art Dienstleistung für Studenten. Dort gibt es Sportangebote, Ausstellungen, allerlei Kurse und Räume und sogar ein eigenes Theater. Da habe ich dann mal nach einer Möglichkeit zum Klavierspielen gefragt, um nicht so ganz auf die Stunde Null zurückzufallen. Und tatsächlich ist das gar kein Problem, sehr unbürokratisch gelöst: Man geht einfach zum Pförtner und meldet seinen Üb-Wunsch an, dieser schaut dann in welchem Raum ein Klavier frei ist und schließt auf. Sobald ich mehr Zeit habe und die Wohnungsfrage geklärt ist, will ich dieses Angebot so oft wie möglich nutzen, mal sehen was für Klaviere sie hier so haben.

Aber nun zu den Wohnungen. Wenn man durch einige Straßen geht, scheint es tatsächlich zu stimmen, dass hier gar nicht auf Äusserlichkeiten geachtet wird. Ob das wahr ist oder nicht, bei Häuserfassaden lässt es sich nicht anders erklären. Viele sind dermaßen bröckelig und vollgerümpelt, dass man oft nicht glaubt, dass die Häuser bewohnt sind. So auch mein erster Kandidat heute… Ich hätte wirklich gewettet, dass es ein verlassenes Geisterhaus ist, aber irgendwann hat doch noch jemand die Tür geöffnet. Das zweite sah im Vergleich dazu sehr ordentlich und nett aus, das muss man zugeben. Sonst waren die beiden Wohnungen aber durchaus vergleichbar: Der Vermieter (im ersten Fall eine Frau aus Indien, im zweiten Fall ein Italiener) bewohnt ein Zimmer und vermietet seine ganze restliche Wohnung zu recht hohen (“recht” hoch ist wohl eher etwas untertrieben) Priesen an Studenten oder andere Opfer. Vielleicht gibt es da sehr nette und offene Vermieter, aber dennoch ist das für jemanden, der deutsches WG Leben gewohnt ist, ein kleines Gefängnis. Die Vermieter machen gar keinen Hehl daraus, dass sie Kontrolle und Überwachung wollen, eigener Spielraum ist begrenzt. Der ideale Mieter ist ein ruhiger Student der NUR lernt und sonst nichts, am besten auch nicht viel kocht, keine Leute mit nach Hause bringt und brav seine überhöhte Miete zahlt. Damit muss man dann eben leben. Ich habe beschlossen dass diese zwei Versuche heute nichts waren, obwohl die zweite Wohnung recht hübsch war, aber auf meine Frage, ob denn Freunde aus Deutschland bei einem Besuch bei mir wohnen dürften, wurde nur sehr unkonkret und frostig geantwortet. Jetzt habe ich noch einige andere Möglichkeiten gefunden, einige e-mails geschrieben, einige Anrufbeantworter gequält und hoffe, dass ich morgen noch einige nette Orte anschauen kann. Die heutige Suche hat mir dahingehend aber schon wieder mehr Mut gemacht, mal sehen was der morgige Tag bringt!

Posted by diana. Datum: August 21, 2008 | No Comments »

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