Diese Woche sind Karrieretage an der École Polytechnique, es kommen rund 80 Firmen und stellen sich vor. Ich habe heute gleich die Möglichkeit genutzt und einige Bewerbung abgegeben – ich bin auf der Suche nach einem Praktikum ab Januar 2009. Auf Französisch habe ich mich vorgestellt und gleich einige interessante Firmen gefunden. Ich möchte Schaltungsdesign machen oder zumindest hardwarenah programmieren. Die nächsten Tage wird auch Ericsson hier sein; sie haben einen großen Forschungs- und Entwicklungsstandort in Montréal. Dies wäre eine gute Fortsetzung meiner Studienarbeit, in der ich mich schon mit der Hochfrequenztechnik ausseinander gesetzt habe. Leider sind bei vielen Unternehmen die Praktikumsplätze für den Winter schon vergeben. Ich muss mich an kleineren Firmen orientieren, die nicht so fest planen. Heute hatte ich schon ein ermutigendes Gespräch mit der Firma Hermes, die in der medizinschen Bildverarbeitung tätig ist. Dies reizt mich, seit ich es bei Siemens gesehen habe…

Ausserdem habe ich mich für Gitarrenunterricht angemeldet – ja, der alte Mann will noch ein Musikinstrument lernen! Mit dem Studium, dachte ich, sei der Zug schon lange abgefahren. Jetzt habe ich aber ein Bisschen Zeit und es hat sich ergeben, dass ich von meinem Mitbewohner die Gitarre günstig übernehmen kann. Also habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und mich für den Kurs angemeldet. Und damit ich auch durchhalte und nicht bei den ersten Fingerkrämpfen aufgebe, poste ich regelmässig in diesem Blog. Gerade bin ich dabei die ersten 10 Sekunden von ‘Come As You Are‘ von Nirvana zu lernen. Wünchst mir Glück!! (Vielleicht springt dann auch eine Audioaufnahme für euch heraus ;-) )

Schliesslich noch eine Kleinigkeit, auf die mich meine französischen Freunde aufmerksam gemacht haben. Das Bild trägt den Titel: Die Europäer aus der Sicht der Franzosen

By markus. Datum: September 23, 2008 | Keine Kommentare »

21  Sep
Neues aus Toronto

Für alle, die sich schon die ganze Zeit fragen, warum schon ewig kein Post von mir online gestellt wurde: Also zum einen ist in letzter Zeit nicht viel zu Berichtendes hier passiert und zum anderen habe ich es immer noch nicht geschafft, mich mit Nancy, meiner Mitbewohnerin, zusammenzusetzen und uns um Internet zu kümmern, daher sind alle Posts immer noch aus dem Backyard :-)

Also: Was gibt’s Neues aus Toronto? Da Nicholas gerade zu Besuch ist, heißt es, die verschiedenen Teile der Stadt wieder bzw. neu zu erkunden. Am intensivsten wurde dies bisher Kensington Market zuteil, das schon einmal hier vorkam, das aber einiges mehr zu bieten hat. Fleisch und Fisch ist hier für Deutsche Verhältnisse so billig, dass man sich kaum zurück halten kann viel zu viel zu kaufen und dann auch zu essen. Gleiches gilt für einige Obst- und Gemüsesorten, auch die Käseläden hier geben einiges her. Allein Milch und andere Milchprodukte, die man nur im Supermarkt kaufen kann, bleiben um ein Vielfaches teurer: Ohne irgendein Preisspecial (nach denen ich immer Ausschau halte) kostet normale Vollmilch mindestens 5 Dollar für 1.8 Liter, also etwa 3.30 Euro. Aber trotzdem, insgesamt lässt es sich eigentlich ziemlich gut leben, und durch den Fleischpreis kriegt man auch die Wein-Steuern mehr oder weniger wieder rein, so dass man auf nichts verzichten braucht. Ansonsten ist Kensington noch ein toller Kleidungs-, Schmuck-, und Ähnliches Einkaufsort, alles EXTREM alternativ und Althippie-mäßig, also unheimlich toll. Hier gibt es auch ganz viele qualitativ sehr hochwertige neue und gebrauchte Ledersachen: Stiefel (ich MUSS mir noch welche kaufen, die sind einfach toll!), Taschen, Lederjacken und Mäntel. Die gebrauchten Sachen sind auch extrem günstig, gestern habe ich einen richtigen Pelzmantel (für Männer allerdings) für 20 oder 30 Dollar gesehen. Die Sachen sind alle einfach nur alt und sogar meistens noch ‘Made in Canada’. In Kensington gebt es auch ein Marihuana Café, das darf natürlich nicht fehlen :-)

Zu meinen Erlebnissen: Ich habe tatsächlich einen Ledermantel gefunden, mit Fellinhalt, und das beste: Mal wieder gratis, weil ein Laden seine alten Sachen auf einen ‘for Free’ Haufen gelegt hat. Er ist richtig warm und sieht sogar eigentlich gut aus, ein Foto kommt noch demnächst. Vielleicht kaufe ich mir trotzdem noch einen anderen, aber lustig war das schon. Ausserdem musste ich dann gestern aus Kensington bei über 20 Grad mit meinem Fellmantel auf dem Fahrrad heimfahren, was andere Leute sicher lustig fanden… Außerdem habe ich eine gebrauchte Alti-Ledertasche (eine tolle Wühltasche) erstanden, die war zwar etwas teurer, 50 Dollar, aber dafür jetzt meine absolute Lieblingstasche :-)

Ansonsten waren wir vor ein paar Tagen bei ‘The Beaches’, einem ziemlich großen angelegten Strand am Lake Ontario mit Volleyballplätzen usw. Das Wasser war viel kälter als auf den Inseln, aber im Sommer ist es da sicher auch ganz nett, sofern man nicht wie wir durch das Torontoer Hafen- und Industriegebiet hinfährt… Aber auch das gehört ja irgendwie dazu.

Auch die Inseln haben wir noch einmal besucht, um die Skyline zu sehen. Das Wetter war toll und man konnte sogar im Lake Ontario baden gehen, leider war dann die Aussicht bei tiefstehender Sonne etwas diesig und nicht so klar, aber die Inseln geben wirklich einiges an Meer- und Strand Feeling her.

By diana. Datum: September 21, 2008 | Keine Kommentare »

21  Sep
Arbre en arbre

Heute ging es von ‘Ast zu Ast’ in Rawdon, etwa 1.5 Stunden von Montréal entfernt. Wir waren mit der Studentenorganisation COPEC, die sich um die ausländischen Studenten kümmert, unterwegs. Die Erfahrung in großer Höhe von Baum zu Baum zu klettern war interessant, verliert aber relativ schnell seinen Reiz. Ein zweites Mal muss also nicht sein :-)

By markus. Datum: September 21, 2008 | Keine Kommentare »

Es ist soweit, der erste Teil aus der Reihe: Was-ich-schon-immer-mal-auf-Französisch-wissen-wollte, ist da! Und nein, es geht hier nicht um Schimpfwörter (desolée), sondern natürlich um technische Begriffe; wie könnte es auch anders sein, in einem technischen Umfeld.
Was heisst z.B. SMS? En français: un texto. Oder e-mail? Un courriel. Jetzt wirds schwierig: Was heisst ‘online’ gehen? Richtig: aller en ligne! So einfach ist das :-)
Weitere Begriffe:
die Internetseite – le site web
die Datei – le fichier
der Bildschirm – l’écran
Man sieht schon: sind alle männlich. Meiner Meinung nach am Schönsten: die Tastatur – le clavier. Das klingt für mich wie ‘Klavier’ – da bekommt die Arbeit am Rechner eine künstlerische Note ;-)

By markus. Datum: September 17, 2008 | Keine Kommentare »

Am Freitagnachmittag trafen wir uns um 16 Uhr und fuhren in einem gemieten ‘Dodge’ los. Das geräumige Auto (Bauhjar laut Fahrzeugpapiere: 2009) bot für uns fünf genug Platz. Der sollte in den folgen Tagen auch notwenidig sein. Insgesamt legten wir etwa 1200 Kilometer zurück. Im strömendem Regen standen wir erstmal über eine Stunde im Stau. Doch als wir dann endlich die Montréal-Insel verlassen hatten, gings schnell voran. Zum Einbruch der Dunkelheit erreichten wir Québec. So konnten wir leider nur die Umrisse der historischen Gebäude der Altstadt sehen, ein imposanter Wasserfall war jedoch hell angestrahlt. Auf der Karte sind die verschiedenen Stationen der Reise verzeichnet. Zuerst ging es nordöstlich am St. Lorentzstrom entlang nach Tadoussac, dann nach Westen nach Saguenay und dann wieder zurück in südlicher Richtung nach Montréal.

Gegen 23 Uhr erreichten wir St. Siméon, ein kleines Stätchen direkt am St. Lorentzstrom. Der letzte Abschnitt der Fahrt war extrem hügelig und serpentinenreich gewesen. Es war stockdunkel und ein dichter Nebel hatte sich über die Landschaft gelegt, sodass das Navigieren schwer viel. Manchmal stürzte der Wagen kurzzeitig ins schwarze Nichts, wenn wir gerade einen Hügel überquert hatten und die Strasse steil abfiel. In St. Siméon wohnten wir in einem Motel direkt am Hafen. Wir waren wahrscheinlich die einzigen Gäste. Trotzdem gibt es hier sehr viele Motels, und anhand der davor stehenden Autos zu urteilen sind sie ähnlich schlecht besucht.

Früh am nächsten morgen, gegen 7:30 fuhren wir nach Tadoussac. Von hier fahren die ‘whale-watching’ Boote ab. Davor mussten wir mit der Fähre über den Fjord, der mehrere hundert kilometer ins Landesinnere reicht, übersetzen. Die Strasse endet einfach und es ist ein 24 stündiger Fährservice eingerichtet. Hier an der Küste war es frisch und windig, die Regenwolken waren aber verschwunden. Es kündigte sich ein wunderschöner Tag an. Direkt hinter der Fähranschlussstelle beginnt dann auch Toudessac. Ausser Wale und Souvenirläden gibts hier nichts. Es stehen zwar einige historische Gebäude, z.B. eine protestantische Kirche, aber die ist auch ‘nur’ knapp 150 Jahre alt. Nach einem kurzen Frühstück gings zur Anlegestelle. Dort wurden wir mit wasserfester Kleidung versorgt, eine Hose und eine Jacke. Ich hatte schon ein Unterhemd, T-Shirt, Pulli und meine Skijacke an und sollte jetzt noch die Jacke drüberstülpen..und das bei einer Aussentemperatur von 20 Grad. Aber mein holpriger, französischer Einwand wurde abgelehnt – also stand ich da, wie das Michelin-Männchen. Mit Zodiacs, leichten Schlauchbooten, gings dann hinaus auf den St. Lorentzstrom.  Wale beobachten ähnelt einer Treibjagd. Hat ein Boot einen Wal entdeckt, sind gleich zehn andere zur Stelle und folgenden dem Wal. Die Wale sind erstaunlich flink und tauchen nur sehr unregelmässig auf. Meist sind sie schon wieder unter der Wasseroberfläche verschwunden, wenn man sich umgedreht hat und die Kamera zückt. Man versucht dann abzuschätzen, wo der Wal das nächste Mal auftauchen könnte, nur um dann wieder falsch zu liegen. So entstand eine große Hektik, die von der eigentlichen Schönheit der Tiere ablengte.

Die verschiedenen Wale hielten sich an unterschiedlichen Orten auf, zuerst kamen ‘kleinen’ Zwergwale dran. Sie befanden sich an einer fischreichen Stelle, was auch durch die Anwesenheit unzähligen Möwen erkennbar war. Diese stürzten sich unentwegt ins Wasser und tauchten allzuoft mit einem Fang im Maul auf. Es muss gesagt werden, dass die Boote mit keinem Radargerät zur Walsuche ausgerüstet waren.  Dies stand wahrscheinlich im Einklang mit den Tierschutzbestimmungen, die durch die anwesende Wasserpolizei auch überprüft wurde.

Als nächstes war der Grauwahl dran, ein relativ großer und gemächlicher Wal. Wir mussten einige Kilometer stromabwärts fahren und landeten prompt in dichtem Nebel. Ahnungslos drifteten wir einige Minuten umher, bis ein anderes Boot den Grauwal sichtete und die Jagd losging. Dieser Wal schwam gemächlich dahin. Doch sobald zuviele Boote in der Nähe waren, tauchte er ab und zeigte die seine Schwanzflosse. Das war immer das Zeichen dafür, dass er jetzt länger unterwasser bleiben würde. So ging die Suche nach ihm von Neuem los. Kaum hatte ihn ein Boot gesichtet, war er wieder 5-10 Minuten abgetaucht. Das Spiel wiederholte sich einige Male, doch langsam fing es an auf dem Boot kalt zu werden. Irgendwann fuhren wir dann wieder Flussaufwärts in den wunderschönen, wärmenden Sonnenschein hinein…

Zum Abschluss sahen wir noch Belugas. Das sind kleine Wale mit vollkommen weisser Haut und einer Beule auf dem Kopf. Sie stehen unter Naturschutz und deswegen musste unser Boote einen Sicherheitsabstand einhalten, der meinen Kamera-Zoom weit überstieg. So sind sie nur als weisse Striche auf den Fotos zu erkennen. Sie schwammen in kleinen Gruppen oder Einzeln in schnurgeraden Linien an unserem Boot vorbei. Der Kapitän hatte indessen seinen Spass – er hupte die Wahle an, erzählte Witze und nahm jede ankommende Welle mit, damit unser Boot auch mächtig schaukelte. Zum Schluss fuhren wir noch an der imposanten Küste entlang. Eine Bootsfahrt, die sich wirklich gelohnt hat! Am Hafen in Toudessac ist ein sehr schöner Rundweg angelegt, der einen beeindruckenden Blick auf den Fjord und die Umgebung ermöglicht. Dort sind einige Bilder, auch die von den Möwen, entstanden.

Weiter gings Landeinwärts entlang des Fjords. Hier reiht sich ein winziges Dorf neben das Andere. Wir kammen zufällig an einem Dorffest vorbei und schauten mal rein. Auf dem Kunstmarkt gab es neben den eher naiven Indianer- und Landschaftsdarstellungen auch ausgefallene Handarbeiten zu kaufen. Es fehlte lediglich die Kundschaft…

Das Wetter hielt weiterhin, obwohl es nun stellenweise bedeckter war. Nach kurzer Fahrt hielten wir in einem 5 Häuser-Dorf. Perrine, die Freundin von Gael, hatte einen 500-seitigen Reiseführer für die Region Québec dabei und deswegen war sie bestens informiert. Denn ohne hätten wir unseren nächsten Punkt nie gefunden. Hier eine kleine Beschreibung: ins Dorf X fahren, zweite Strasse links und bis zum Ende durchfahren. Dann durch das Loch im Zaun (!) klettern und dem Weg folgen. Auf halber Höhe dann nach rechts abbiegen. Es klinkt unglaublich, aber ab da gab es wieder einen sorgfältig mit Holz befestigten Weg. Er führte mitten durch den Wald. Rechts und Links davon waren einige große Vogelhäuser aufgestellt, in dem einheimische Vögel, wie Eulen und Steinadler gehalten wurden. In einem Gehege fanden wir noch ein rohes Stück Fleisch, ein Beweis, für die Pflege dieser Tiere. Der Weg stieg kontinuierlich an und am Ende des Weges erwartete uns ein unglaubliches Panorama mit einem Fluss zu Füssen. Dort sind die Fotos der sinkenden Abendsonne aufgenommen. Auf den Sonnenuntergang haben wir nicht mehr gewartet, so romantisch waren die anderen leider nicht… Aber: keine Menschenseele weit und breit. Niemand.. nur diese Ruhe und die umwerfende Aussicht.

Die Nacht wollten wir in Sanguenay verbringen, in einer Jugendherberge in der Nähe der Innenstadt. Nach einiger Sucherei hatten wir die Strasse endlich gefunden und folgten ihr. Hier in Kanada sind die Strassen zuweilen sehr lang und die Hausnummern gehen üblicherweise in die Tausende. Die Jugendherberge hatte z.B. 49XX. Also folgten wir und folgten wir, bis irgendwann die geteerte Strasse unvermittelt endete und in Schotterpiste überging. An diesem Punkt wäre ich ja sofort umgedreht, doch die Anderen drängten weiter. Es wurde immer dunkler, da es jetzt auch keine Strassenbeleuchtung mehr gab und die Häuser immer seltener. Ich hätte noch eher einen Grizzly-Bären erwartet, als eine Jugendherberge. Doch dann: ein kleines, unscheinbares Haus ohne Schild oder Reklame. Nach kurzer Unklarheit, stellten wir fest: ja, das wars. Das wir dann fast die einzigen Gäste waren, war nicht weiter verwunderlich. Aber, das muss gesagt sein: hinter dem Haus befand sich ein gerade fertig-gestelltes Haus mit geräumigen Zimmern, einem Hobbykeller mit Tischtennisplatte, Dart und Tischkicker und es war tatsächlich nur ungefähr 10 Minuten (mit dem Auto) von der ‘Innenstadt’ entfernt.

Am heutigen Sonntag besuchten wir noch den See St. Jean, eine alte Siedlung und ihre angrenzenden Wasserfälle. Das Wetter war leider sehr schlecht, was die Fotos teilweise belegen…

karte

By markus. Datum: September 16, 2008 | Keine Kommentare »

11  Sep
Vor dem Wochenende

Gegenüber dem wilden Toronto, ist Montréal schon geradezu beschaulich….aber natuerlich nicht langweilig :-)  . Ich habe mich am Montagabend bei der langen Heimfahrt aus Toronto erkältet. Zumindest kratzt seit gestern Abend mein Hals und das vor einem weiteren, hoffentlich erlebnissreichen, Wochenende! Dieses Mal fahre ich mit ein paar Komilitonen die Wale beobachten. Sie kommen jeden Herbst in die Buchten von Kanada. Wo genau wir hinfahren, weiss ich selber noch nicht :-) . Ein sympathischer Franzose, den ich zufällig bei der Welcome Week kennengelernt habe, hat das Auto und die Unterkunft organisiert. So kommt die Krankheit natürlich ungelegen. Es ist jetzt auch wesentlich kühler in Montréal, nachdem es am Wochenende hier geregnet hat.  So langsam kann man sich einen bitter-kalten Winter vorstellen…

Ein Bisschen stolz bin ich darauf, wie ich die Praktika diese Woche gemeistert habe – immer finde ich jemanden, der die Arbeit für mich macht. Heute z.B. wurden wir zu unseren Ergebnissen von letzter Woche abgefragt. Ich hatte keine Ahnung davon, denn ich war ja das ganze Wochenende in Toronto und habe nicht mithelfen können. Ronan, mein Komilitone, hats dann selber programmiert. Der Assistent dachte, dass ich  sowieso nichts verstehe und richtete deswegen alle seine Fragen an Ronan. So sass ich stumm daneben und nickte im richtigen Moment. Feine Sache ;-)

Mehr von den Walen gibts dann frühestens Sonntagabend, also Montagmorgen deutscher Zeit! Ich habe noch ein paar Fotos von Toronto eingefügt, die Diana gemacht hat.

By markus. Datum: September 11, 2008 | Keine Kommentare »

So, erstmal als Erklaerung des Titels. Was hat ‘Das harte Leben’ zu bedeuten. In dem Fall nur Folgendes: Mein TOLLES Fahrrad wurde geklaut! Gestern morgen kam ich aus der Haustuer und es war futsch. Also dass es so schnell geht haette ich nicht gedacht. Es war einfach perfekt: Unscheinbar, nicht huebsch, hat aber super funktioniert. Und jetzt muss ich mich um ein neues kuemmern :-(

Jetzt zum zweiten Teil: Die Uni hat angefangen. Fuer alle, die was damit anfangen koennen und die es interessiert, hier meine Kurse, die ich ausprobieren werde>

1) Quantum Information Theory, ziemlich interessant, mit Quantencomputern und sowas.

2) Introduction to Atmospheric Physics, weil ich einfach keine Ahnung von dem Gebiet habe und wissen moechte, was man da macht. Zum Beispiel habe ich heute erfahren, dass unser Klima schon seit 1850 am Erwaermen ist, das war das Ende der sogenannten ‘kleinen Eiszeit’ davor. Ausserdem habe ich gelernt, dass einige Physiker sehr aufregende Jobs haben und mit Flugzeugen in Stuerme fliegen, im Himalaya bergsteigen und in Eiswuesten schifffahren.

3) Relativity Theory, weil ich finde dass ich nicht genug darueber weiss. Leider ist das schon ein direkter Einstieg in die Allgemeine Relativitaetstheorie mit nur einer Wiederholung der speziellen, von der ich auch nicht so besonders viel Ahnung habe. Aber mal sehen wie es laeuft, der Prof macht einen ziemlich kompetenten Eindruck.

4) Fluid Dynamics, weil ich die Kontinuumsmechanik in Deutschland nicht gehoert habe und das zumindest etwas nachholen will.

Die Kurse haben jetzt in dieser Woche angefangen. Ziemlich interessant zum Teil, das muss man zugeben, auch sieht man einiges an Arbeit auf sich zukommen. Meistens 2 oder 3 Assignments, also grosse Uebungsblaetter, ein Mid-Term Test im Oktober oder November und ein End of Term Test im Dezember. Daraus wird dann mit Prozenten die vorher festgelegt werden die Note berechnet. Ziemlich eindeutig und klar festgelegt. Die Atmosphaere ist meistens ziemlich locker, wahrscheinlich etwas lockerer als in Deutschland und es wird vom Gefuehl her mehr kommuniziert. Die Aufschriebe sind, wie auch in Deutschland, unterschiedlich. Von ordentlichem Latex Skript zu pdf Lecture Notes online zu Tablet-PC Gekrakel…

Ganz schlimm ist die Buecher Situation. Die Leute erwarten hier einfach dass man sich ein Buch kauft, auch wenn man es nicht vorher kennt und es ueberteuert ist (Buecher sind SEHR teuer hier, schon ein kleines kostet gerne mal 80 Dollar). In der Bibliothek gibt es die meistens nur als Ansichtsexemplar, nicht zum Ausleihen, und wenn, dann hoechstens ein Exemplar. Man ist fast gezwungen eine Menge Geld fuer Buecher auszugeben, die vielleicht gar nicht gut sind… mal sehen wie sich das entwickelt und ob es andere Loesungen gibt.

Ein anderes Manko sind die Sitzgelegenheiten. Keine Tische, nur Stuehle mit einer Mini-Schreibunterlage an der rechten Armlehne. SEHR gewoehnungsbeduerftig.

Ansonsten ist es angenehm und spannend in den Vorlesungen (zumindest bisher), ich bin gespannt wie es weitergeht.

By diana. Datum: September 11, 2008 | Keine Kommentare »

09  Sep
Besuch in Toronto

Ich bin zurück von einem verlängerten Wochenende in Toronto. Gestern Nacht bin ich gegen Mitternacht nach sechs Stunden Fahrt in Montréal angekommen und bin prompt in den falschen Bus eingestiegen. So war ich so erst um 2 Uhr zuhause.  Heute morgen war ich pünktlich um 8:30 Uhr wieder an der Uni nur um dann festzustellen, dass die Übung ausfällt… warum, wieso? Keine Ahnung…

Was ist mir an Toronto aufgefallen: es ist selbstverständlich eine grosse Stadt, trotzdem ist die Innenstadt mit dem Fahrrad immer gut zu erreichen. Man ist damit an keine Verkehrsregeln gebunden (..ähm) und die (meisten) Autos halten auch für Fahrradfahrer. So ist man unabhängig vom Stau und den Ampeln und muss nicht in der über-klimatisierten U-Bahn frieren. Nachdem wir uns am Freitagmorgen Tickets für einen italienischen Film beim Toronto Film Festival geholt hatten, sind wir zum berühmten Kensington Market. Dort kann man günstig Gemüse, Früchte und Backwaren einkaufen.

Ein Besichtigung von China-Town durfte natürlich nicht fehlen – dort gab es Dinge zu kaufen, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Leider ist auch mein Mandarin nicht gut genug um die Schilder zu lesen. Anschliessend sind wir in den Ungarischen-Polnischen District um zu Mittag zu essen. Dort mussten wir jedoch feststellen, dass es entgegen der Darstellung des Reiseführers ausser Subways und einigen Fast-Food Ständen keine ost-europäischen Restaurants gab. Am späten Nachmittag sind wir dann auf eine Veranstaltung für alle internationalen Studierende der University of Toronto gegangen. Fast schon zwangfsläufig sind wir einigen Deutschen begegnet (was in Montréal nicht so schnell geschieht..). Immerhin konnte ich wieder Englisch reden…

Am Samstag gings zu den Niagara-Fällen. Anderthalb Stunden von Toronto entfernt erreichten wir die Fälle in strömendem Regen. Ich war natürlich vollkommen unvorbereitet und ohne eine Jacke nach Toronto gekommen. Also, in die Geschäfte auf der Suche nach einem Regenschirm oder etwas Änhlichem. Imerhin gabs dann ein günstigen Regenponcho mit Kanada-Flagge drauf. Die Fälle sind selbsverständlich impossant, die Umgebung ist es jedoch nicht. Dort stehen Hotels und Kasinos. Die Grenze zu den USA verläuft entlang des Flusses. Immerhin besserte sich das Wetter zusehends und die zahmen Eichhörnchen sorgten für eine heitere Stimmung. Beim nächsten Mal, wenn hoffentlich das Wetter besser ist, müssen wir mit dem Boot (auf den Fotos abbgebildet) die Fälle betrachten. Nur aus nächster Nähe kann man die enorme Kraft der Wassermassen spüren. Einen Eindruck erhält man, wenn man die Fenster der Geschäfte genau betrachtet und die rythmische Vibration wahrnimmt.

Anschliessend fuhren wir zu einer Weinfarm. Hier in Kanada Wein anzubauen bringt seine speziellen Probleme mit sich. Damit die Trauben im Winter nicht erfrieren werden sie nur direkt über dem Boden (~20 cm) angebaut und grosse Ventilatoren (sehen wie Windräder aus) fangen bei Minus 12 Grad an die Luft von oben nach unten umzuwälzen. Das erklärt trotzdem nicht den unverschämt teuren Preis, der hier in Kanada für Wein bezahlt werden muss. Sogar TetraPak-Wein kostet (durch Steuern und Abgaben) 10 $! Da kann man ja schon gleich Qualitätswein für 15 $ aufwärts kaufen…
Die Führung war ganz interessant, wirklich beeindruckend war jedoch die anschliessende Weinprobe. Das hat unsere Meinung von kanadsichen Wein geändert – es gab einen wirklich hervorragenden Weisswein sowie einen sündhaft teuren, aber guten Eiswein zu kosten.

Schliesslich haben wir das kleine Städtchen `Niagara-on-the-Lake` besucht. Diese Stadt  mit 15 000 Einwohnern war ein ehemaliger Militärstützpunkt und spielte eine strategische Rolle im Krieg von 1812 zwischen Kanada und den USA (da gabs einen Krieg?). Jedenfalls besteht die Stadt aus einer langen Strasse, bei der der Stil des 19 Jh. orginalgetreu erhalten wurde. Man schlendert gewissermassen im alten Osten herum. Das dies jedoch laut Reiseführer eine der schönsten Städte Nordamerikas und die Stadt mit den höchsten Hotelpreisen in Kanada sein soll, das ist einfach unverständlich.. hier gibts weit und breit einfach nichts ausser den Ontario-See….

Der Sonntag war grösstenteils verregnet, wir haben ihn in den Shopping-Centern von Toronto verbracht. Am Montag sind wir dann noch auf die Inseln von Toronto gefahren. Diese waren noch bis Ende des 19 Jh. mit dem Festland verbunden, bis ein Sturm die Verbindung dauerhaft trennte (man denke an New Orleans..). Jetzt ist hier ein Flughafen und viel wichtiger: ein grosses Erholungsgebiet (die grösste Auto-freie Zone Nordamerikas :-) ). Über das günstige Wassertaxi ist es schnell erreichbar und mit dem Fahrrad kann man wunderbar die Inseln erkunden. Sie bieten einen Streichelzoo, einige Strände und viel Ruhe von der grossen Stadt.

Eine Sache ist uns bei unseren Tagen in Toronto aufgefallen: das Fehlen von Schildern. Das Wassertaxi z.B. verkehrt schon seit Jahrzenten vom Hafen aus, ist aber nirgends ausgeschildert. Und um den Hauptbahnhof zu finden, muss man alle Ausgänge der U-Bahn absuchen….

By markus. Datum: September 9, 2008 | 2 Kommentare »

03  Sep
Wir haben ihn!

Wir haben ihn! Unseren ersten Kommentar! Der ehrwürdige Preis geht an……Matthias! Glückwunsch!

Aber es sind noch Plätze auf dem Treppchen zu vergeben! Also, wenns euch bei einem unserer Artikel unter den Fingernägeln juckt…einfach auf den Post antworten :-) . Unter (fast) jedem Artikel findet sich ein Link auf die Kommentarseite. Wir werden dann gleich per e-mail benachrichtigt..und freuen uns ;-)

By markus. Datum: September 3, 2008 | 1 Kommentar »

03  Sep
Zwei Wochen

Zwei Wochen Montreal sind jetzt schon vorbei und das Wetter lässt sich mit einem Wort beschreiben: stabil. Tagein, Tagaus scheint die Sonne und auch wenn Regen angekündigt ist, bleibt Montreal davon verschont. Es mag sein, dass es in den Aussenbezirken dieser 3 Millionen-Stadt regnet, mehr als drei Regentropfen habe ich jedoch noch nicht abbekommen. So muss man sich den Winter wahrscheinlich vorstellen: stabil kalt. Letztes Jahr fielen insgesamt 4,5 Meter Schnee. Es wurden Lastwägen eingesetzt um die zumindest die Innenstadt freizuräumen. Ich muss mich schonmal rüsten, denn zur Zeit ist so ein kalter und schneereicher Winter (noch) unvorstellbar.

Jetzt habe ich meinen letzten Dienstgang erledigt, insgesamt musste ich sechs Stunden für das Einschreiben an der Universität, meinen Studentenausweis und meine Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr warten. Die Fahrkarte erhalte ich jedoch erst nächste Woche per Post. Bis dahin muss ich mich noch mit Einzelfahrscheinen durchschlagen….Das ist in Stuttgart wesentlich eleganter gelöst.

Gestern hatte ich meine erste Vorlesung aus dem ‘Master’-Bereich. Der Master umfasst hier lediglich zwei Semester in dem insgesamt 5 Vorlesungen gehört werden müssen. Die Vorlesungen finden allesamt zwischen 17 und 22 Uhr statt, man könnte hier schon von einer Abendschule zum Master sprechen. Ausserdem gibt es noch die Möglichkeit den Master ‘en recherche’ (in der Forschung) zu machen und dabei ein Monatsgehalt von 1300 $ zu erhalten. Also, hierher kommen und fürs Studieren bezahlt werden :-) .

Gesternabend waren jedoch nur neun Leute da (mich eingeschlossen!). Entsprechend groß scheint das Interesse an einem Master hier zu sein. Ich schätze, dass die Hälfte der Anwesenden Ausländer waren. Der Professor war leger gekleidet und sprach sehr langsam und deutlich. So konnte ich auch wirklich dem Inhalt der Vorlesung folgen, auch wenn sie streckenweise sehr simpel war. Da können 3 Stunden Vorlesung extrem langweilig sein…und das auch noch so spät Abends!

By markus. Datum: September 3, 2008 | Keine Kommentare »

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