26  Oct
Lust auf mehr

Habt Ihr Lust auf mehr? Mehr Montréal?

Ich war auf der Suche nach Informationen zu unser geplanten Reise nach Québec Stadt, als auf diesen beeindruckenden Flash-Film gestossen bin: Montréal in zwei Minuten. Zu sehen sind, unter anderem, der wirklich beeindruckende Turm des Olympiastadions, der Chinesische Garten mit den Laternen und der Markt Jean-Talon, von dem schon berichtet wurde.

Wenn das mal kein Grund ist, mich zu besuchen :-)

By markus. Datum: October 26, 2008 | Keine Kommentare »

24  Oct
Magie der Laternen

Am Dienstag hat es in Toronto schon geschneit, am Mittwochmorgen in Montréal. Aber noch ist nichts davon liegen geblieben und heute lacht schon wieder die Sonne und es schön warm (zumindest tagsüber :-) ).
Am Mittwochabend bin ich spontan mit zwei meiner Mitbewohner zum Botanischen Garten von Montréal um die Ausstellung Chinesischer Laternen zu betrachten. Ich hatte eigentlich keine grossen Erwartungen, deswegen hat mich die Ausstellung unter freiem Himmel positiv überrascht. Eine wirklich lohnenswerte Erfahrung, aber seht selbst!

Update: Vor der Uni sind jetzt auch die Schneezäune aufgezogen – der Winter kann also kommen!

By markus. Datum: October 24, 2008 | 1 Kommentar »

Meine Lernwoche ist vorbei – und ich habe keinen Finger gerührt. ‘La semaine de rêlache’, wie sie auf Französisch heisst, soll den Studenten die Möglichkeit geben den Stoff zu wiederholen und auf die mid-term Prüfungen zu Lernen. Ich bin davon einigermaßen verschont geblieben (obwohl ich schon den ersten Kurs gschmissen habe – dazu wannanders mal mehr). Diana hingegen muss sich sehr anstrengen um den Anschluss nicht zu verlieren.

Letzten Sonntag war ja auch mein Geburtstag (und danke für die mails :-) . Diana hat mir eine Gitarre, ein Plakat mit allen Griffen und eine CD geschenkt. Seitdem bin ich fleissig am Üben. Zurzeit steht Horse with No Name von America und Zombie von den Cranberries auf dem Programm. Bisher macht es mir viel Spass und mein Kurs hält mich am Griffbrett!

Diana hat seit heute endlich Internet und ist jetzt auch im 21. Jh. angekommen (auch wenn die Technik noch aus dem letzten Jahrtausend stammt). Eine große Erleichterung!

Am Donnerstagnachmittag waren wir im Kensington Market und ich habe mir zwei Jacken gekauft – einen Wintermantel und eine coole Carhartt Jacke. Jetzt bin ich endlich unter die Styler gegangen. Beide Jacken zusammen nur 80 Dollar!

Hier noch ein Bild von dem Treffpunkt in Toronto, nur ein Straßenblock von Dianas Wohnung entfernt: das Linuxcaffe, dem Café das sich Open Source und feiner Kaffeekultur widmet (link). Ein Blick lohnt sich. Hier finden diverse Geek-Treffen statt und viele Studenten finden sich hier ein – weils Internet kostenlos ist. Leider überwiegt selbst hier Windows, aber der Anfang ist gemacht..

By markus. Datum: October 18, 2008 | Keine Kommentare »

16  Oct
Into the Wild

Über das Thanksgiving Wochenende sind wir ins Landesinnere gefahren, zum Bruce Peninsula National Parc, Manitoulin Island und dem Algonquin Provincial Parc. Freitagmorgen ging es mit einem Mietwagen (kein Automatik!) von Rent-A-Wreck los, 300 Kilometer nord-westlich bis an die Spitze der Bruce Peninsula nach Tobermory. Es war das letzte Wochenende der Saison und mit etwas Pech hätten wir dort den ersten Schnee erleben können – doch wir hatten Glück und erlebten vier Tage strahlenden Sonnenschein mit über 20 Grad! Auf den Indian-Summer ist also Verlass!

Auf dem Weg nach Tobermory befinden sich verschiedene kleine Urlaubsstädte. Im Sommer ist hier viel los, denn Lake Huron ist bei Sonnenanbetern wie auch Wasserenthusiasten sehr beliebt. Man kann baden, tauchen und mit dem Boot die zerklüfteten Buchten besichtigen. Das Wasser ist glasklar, warm und sauber. Die relative Nähe zur Stadt Toronto hat dazu geführt, dass viele wohlhabende Zeitgenossen hier ein Sommerdomizil besitzen. Zu dieser Jahreszeit ist dort aber nichts mehr los und man kann ungestört die Ruhe der Landschaft geniessen.

Von Tobermory ging es Samstagmorgen mit der Fähre nach Manitoulin Island. Dies ist die grösste Insel der Welt in einem Binnengewässer. Hier leben noch immer Indianer in zwei großen Reservaten (insgesamt 15 000). Ende Juli treffen sich hier Indianer aus ganz Nordamerika zum traditionellem PowWow. Die Präsenz war aber nicht sehr offensichtlich, denn abgesehen von Museen und Souvenirläden war der indianische Einfluss eher gering. Zum letzten Wochenende der Saison hatten schon viele Hotels und Einrichtungen geschlossen. So fanden wir eine fast verlassene Insel vor, die Strassen waren leergefegt und die Städte ziemlich ausgestorben. Viele Menschen verbringen nur den Sommer auf der Insel und fliegen dann im Winter in die USA. Florida gilt als der 14. Staat Kanadas..

Zwei Tage haben wir hier mit Kanufahren, Reiten und Besichtigen verbracht. Die Landschaft ist in ihren Herbstfarben umwerfend schön und fast unberührt. Hier kann man noch Wild erleben; Rehe, Füchse und sogar Schwarzbären laufen frei herum. Auf einem Wanderpfad sind wir dann auch einem Reh begegnet, dass dann aber schnell reißaus nahm. Leider sieht man immer wieder totgefahrene Tiere am Strassenrand liegen, die dann auch eine gewisse Gefahr für den Mietwagen darstellen.. Dabei handelt sich dann meistens um kleineres Wild, z.B. Stinktiere und Waschbären.

Von Manitoulin Island bis zum Algonquin Park sind es etwa 400 Kilometer durch verlassenes Gebiet. Die Gegend ist ein riesiger Flickenteppich von Land und Wasser. Insgesamt soll es hier über 1600 verschiedene Seen geben.

Der Algqonquin Park ist der älteste und bekannteste Park Kanadas. Ursprünglich wollten wir das gesamte Wochenende im Park verbringen, doch war über Thanksgiving alles ausgebucht (oder unbezahlbar :-) . Er bietet eine reichhaltige Artenviellfalt und wird nur sehr behutsam aufgeforstet. Die Wanderrouten sind gut ausgeschildert und von vielen Touristen bevölkert. Zusätzlich bietet sich hier auch eine Bootsfahrt oder ein Ausflug auf dem Fahrrad an. Abgesehen von großem Wild (z.B. Elchen) war der Besuch im Park verglichen mit Manitoulin schon fast unspektakulär. Dienstagnachmittag sind wir dann nach Toronto und haben bei strahlendem Sonnenschein ‘the Beaches’ besucht. So kanns weitergehen :-)

Karte der Fahrt

By markus. Datum: October 16, 2008 | Keine Kommentare »

Also, wer denkt, Deutschland ist ein liberales Land in Bezug auf Rauschmittelkonsum, der sei mal auf Kanada gefasst. Natürlich darf man keinen Alkohol auf der Straße trinken, es gibt immer mal wieder Schilder in Biergärten, dass man sein Bier nicht auf die Toilette mitnehmen darf und so Späße. Rauchen ist auch vorbildlich in allen Kneipen und öffentlichen Gebäuden verboten, eben so wie auch in den USA. Jetzt kommt das große ABER: Also zum ersten trinken die Leute hier (zumindest die Kanadier die ich kenne, aber ich generalisiere mal ganz dreist :-) ) trotz der horrenden Steuern SEHR viel, jeden Abend und nicht nur ein Glas und nicht nur einen Wein oder ein Bier, meistens Bier UND Wein und meistens hat man auch noch was anderes im Haus. So kam es dass zum Beispiel Nicholas und ich zu zweit bei einem recht angenehmen Lebenswandel immer noch weniger leere Alkohol-Sachen hatten als Nancy, meine Mitbewohnerin alleine. Dazu kommt dass eigentlich kiffen ziemlich normal ist, eigentlich wie rauchen. Nicht viele Leute rauchen dauernd, aber auf Parties rauchen viele und Gras rauchen ist einfach nichts anderes als Tabak rauchen. Jeder hat einfach seinen kleinen Vorrat, alle Freunde von meiner Mitbewohnerin, sie selbst und auch einige Leute an der Uni, von denen ich es mitbekommen habe. Und dann gibt es noch die Sachen die in Deutschland schon wirklich nicht mehr soooo oft vorkommen wenn man sich nicht nicht drum bemüht, zumindest sind sie mir noch nicht vorgekommen. Hier wird unheimlich gerne einfach vor Parties Extacy genommen, was zumindest bei meinem Background schon irgendwie in die Ecke ‘härtere Drogen’ gehört. Das gibts hier einfach wenn man ausgeht, nicht mal notwendigerweise in die Disco. Und dann gibts hier noch Sachen, von denen ich noch nie gehört habe, leider habe ich auch vergessen wie sie heißen, aber sie sind aus Amsterdam und sind anscheinend besser als E weil nicht so ‘unhealthy for your body’. Nicht dass das jetzt falsch rüberkommt, alle diese Leute mit denen ich zutun habe sind ganz normale Studenten oder eigentlich relativ aufgeräumte Leute, keine Chaoten. Anscheinend ist hier dieses Feld einfach ein bisschen offener als in Deutschland…-ach ja, noch eine Anekdote, Magic Mushrooms bekommt man hier auch einfach mal von seinen Kommilitonen abends angeboten, einfach so mir nichts dir nichts. Und das ist einer jungen Dame passiert, die nun wirklich allen Drogen SEHR abgeneigt ist und eigentlich auch so aussieht.

By diana. Datum: October 7, 2008 | 3 Kommentare »

06  Oct
Good news

EIn kurzer erfreulicher Eintrag, gerade eben habe ich DSL bestellt! Kaum zu glauben, aber wahr, ab Freitag sollten wir jetzt unser eigenes DSL haben. Die Zeit der freien Netzwerke die entweder nicht tun oder die im mittlerweile recht kühlen backyard sind ist vorbei! Also alle die immer auf ‘wenn-das-Internet-mal-geht’ vertröstet wurden können sich schon mal vorfreuen :-)

By diana. Datum: October 6, 2008 | Keine Kommentare »

So, jetzt hats auch mich erwischt. Heute war ich zu Besuch bei Perrinne und Gael; mit ihnen war ich vor zwei Wochen Wale beobachten. Sie wohnen etwa 20 Minuten mit dem Fahrrad von der Uni entfernt in der Nähe der Stadtmitte. Heute morgen wollte ich ein Fahrrad der Uni ausleihen, den das fährt sich viel besser als das von Vincent, meinem Mitbewohner. Leider waren beide Fahrräder schon ausgeliehen. Also musste ich doch Vincent fragen, der es mir bereitwillig lieh, denn es ist wirklich sehr ramponiert. Das Vorderrad ist total verbogen und die Gangschaltung geht nicht, bzw. die Kette springt raus. Ordentliche Bremsen, Licht, Reflektoren: Fehlanzeige. So dachte ich mir nichts dabei, als ich es vor der Wohnung der Beiden auf der Ave. Papineau abstellte. Es ist eine der Hauptstrassen in diesem Bezirk und deswegen kommen viele Leute vorbei, was mir in diesem Moment noch nicht klar war.

Jedenfalls war es nach ein paar Stunden weg. Es regnete und nur eine fein durchtrenntes Schloss war noch übrig. Da muss wirklich jemand mit einer Heckenschere rumlaufen und Schlösser knacken. Ich habe mir dann auf dem ausgedehnten Nachhauseweg die anderen Fahrräder angeschaut – fast alle hatten Bügelschlösser. Also wieder was gelernt: Bügelschloss hilft (wenn es nicht den Wert des Fahrrads übersteigt :-) ). Mit einem Fahrrad der Uni wäre dies somit nicht passiert, denn beide sind damit ausgestattet. Vincent hat schon gesagt, dass ihm der Verlust nichts ausmacht; er ist selber überrascht, dass sich jemand noch dafür intressiert. Er fliegt Mitte Oktober zurück nach Frankreich, dann hätte ich es übernommen….

By markus. Datum: September 27, 2008 | 1 Kommentar »

Mein Vorlesungsplan steht, die ersten 4 Wochen sind vorbei: Wie ist mein Eindruck? Ist es einfacher, praktischer und auch interessanter? Diese Frage habe ich mir selber gestellt und habe mich auf die Suche nach einer Antwort gemacht…Damit dies nicht zu langatmig wird, habe einige Eindrücke von Montreal vom letzten Sonntag eingefügt.

Die École Polytechnique Montréal ist für ihr Ingenieurstudium im Ausland bekannt. Es sind sehr viele Franzosen, einige Belgier, viele aus Schwarzafrika und aus den ‘West-Indies’, z.B. Martinique. Chinesen sind hier fast gar nicht anzutreffen. Ich höre drei Bachelor-Vorlesungen und eine Vorlesung aus dem Master-Bereich. Der Bachelor umfasst hier vier Jahre und ist der allgemein-annerkannte Abschluss. Der Master hingegen wird nur von wenigen Studenten wahrgenommen; er umfasst weitere zwei Semester Vertiefung. Im Bachelor lernt man nach meiner Einschätzung das Handwerk, z.B. Programmiersprachen. Der Master befasst sich mit allgemeineren und theoretischeren Themen. Man kann ihn auch ‘en recherche’ (in der Forschung) absolvieren und gut Geld verdienen. Dann dauert er aber zwei Jahre. Die Betreuer der einzelnen Praktika sind durchweg Masterstudenten. Mit Doktoranden hatte ich bisher noch keinen Kontakt.

Die Vorlesungen sind drei Stunden lang und werden von Mitarbeitern der Insitute oder Privatdozenten gehalten. Nur in einem Fall hält der Professor die Vorlesung selbst. Alle bedienen sich dem Mittel der Powerpoint-Präsentation; diese kann anschliessend online heruntergeladen werden. Ein gekauftes Skript in Buchform gibt es leider nicht. Es werden aber Skripte im Buchladen der Universität für andere Kurse angeboten. Dabei schwankt die Qualität von übersichtlichem Latex bis hinab zu handgeschriebenem Gekrakel. Die Vorlesung besteht immer aus einem Kapitel mit Übungen, die an der Tafel gelöst werden. Es kommt also durchaus vor, dass der Dozent die Funktionsweise eines D-Flip-Flops ausführlich erklärt oder die im Praktikum genutzte Software Schritt-für-Schritt durchgeht. Am Mittwoch haben wir z.B. einen Film (45 Minuten!) über die Herstellung von Prozessoren angeschaut – von 1986. Der Lerneffekt hielt sich in Grenzen aber die unfreiwillige Komik sorgte für jede Menge Heiterkeit. Immerhin weiß ich jetzt, dass die Herstellungsprozesse sich in 20 Jahren kaum verändert haben (im Vergleich zum Fachpraktikum ‘Flachbildschirme’).

Jede Vorlesung hat sein Praktikum samt Praktikumsbericht und Kolloqium. Dies erfordert sehr viel Arbeit (4 Mal in der Woche!) und regelmässige Treffen mit seinen Kollegen. Gruppenarbeit wird sehr hoch geschätzt und auch forciert (was anscheinend z.B. bei Diana in Toronto nicht der Fall zu sein scheint…). Wenn man abends gegen 8 Uhr das Praktikum verlässt brennt in vielen Praktikumsräumen noch Licht und es sind überall Studenten noch am arbeiten.

Jetzt wirds sehr technisch, wer nicht vom Fach ist: durchhalten oder den nächsten Absatz überspringen :-)

Zum Inhalt: ich habe mich für Fächer entschieden, die in Stuttgart am ehesten in die Technische Informatik einzuordnen sind; hier heisst das Mikro-Elektronik. Wer sich an TI 1 errinnern kann: hier wird Assembler-Code wie beim Thema CISC vs. RISC und VHDL (‘Entwurf Digitaler Schaltungen’) verwendet. Die Vorlesungen helfen in dieser Hinsicht nicht wirklich weiter; das Wissen wird vorrausgesetzt oder lediglich kurz wiederholt. In einer meiner ersten Vorlesungen hat es mich dann auch gleich kalt erwischt: es wurde ein unangekündigter Test geschrieben. Zwei Aufgaben VHDL und eine in der Sprache C. Die C-Aufgabe habe ich mit Java-Code gelöst und auf der VHDL-Seite habe ich einen kurzen Brief in rudimentären Französisch an den Professor verfasst. Dies habe ich dann so abgegeben und seitdem nichts mehr davon gehört….bis er vor kurzem freundlich nachfragte, ob auch wirklich ALLE mit dem Praktikum klarkommen. Dabei schien er jemanden im Publikum zu suchen..ob er wohl mich meinte?

Das Praktikum habe ich bisher nur bestehen können, da ich kompetente Kollegen gefunden habe. In fast allen Fällen schreiben sie den gesamten Code alleine, währrend ich die Schritt für Schritt-Anweisungen in der Aufgabenstellung durchführe oder den Praktikumsbericht schreibe. Die Aufgaben sind wirklich anspruchsvoll und durchaus mit unseren vergleichbar (wenn man jetzt vom Djkstra-Algorithmus absieht…. :-) ).

Aber um abzuschliessen: hier wird sehr Anwendungsnah unterichtet. Die Bachelorstudenten beherschen die verwendete Software, die notwendigen Programmier-sprachen und können auch komplexe Aufgaben im Team lösen. Was meiner Meinung nach dem Begriff der gesamtheitlichen Ausbildung zum Elektrotechnikingenieur jedoch fehlt: sowohl die Breite als auch die Tiefe. Mit Bachelorstudium ist man hier schon sehr spezialisiert; Fächer aus anderen Vertiefungen, wie man sie in Deutschland kennt, sind hier nicht vorgesehen. Bei der Mikro-Elektronik bedeutet dies, dass die Studenten mit Solarzellen, Asynchronmaschinen und Smith-Diagrammen nichts anfangen können. Herleitungen findet man hier (fast) keine. Sie sind auf eine Aufgabe spezialisiert und führen diese kompetent und verlässlich aus. Ich gehe davon aus, dass die Unternehmen hier genau solche Leute suchen.

By markus. Datum: September 26, 2008 | Keine Kommentare »

Nachdem mein Assignment jetzt abgegeben wurde, ist jetzt die Fahrt nach Kingston vom letzten Montag dran. Montags habe ich keine Uni, und da wir das Wochenende mehr oder weniger mit anderem Kram gefuellt hatten, haben wir uns fuer Montag ein Auto gemietet, um ein bisschen herumzufahren. Der Plan war, bis nach Kingston und den 1000 Islands zu fahren, einer Art Attraktion in Ontario. Wie sich gleich herausstellen wird, ist dann alles etwas anders abgelaufen als geplant, was aber dem Unternehmen eigentlich nicht geschadet hat :-)

Es ging Montagmorgen um 10 los an der Autovermietung auf Bloor and Bay. Mit allem drum und dran haben wir knapp 100 Dollar fuer einen Tag bezahlt (laeppert sich aus lauter kleinen Summen, 10 Dollar fuer Leute unter 24, 10 Dollar fuer einen zweiten Fahrer, 20 Dollar fuer Versicherung, Steuern und der eigentliche Preis von etwa 40 Dollar).  Dafuer keine Kilometerpreise, nur Sprit zahlen. Und unser Toyota Matrix hat auch ausserhalb der Stadt sehr wenig geschluckt, daher kein Problem. Die Automatik Schaltung is etwas gewoehnungsbeduerftig, und ich verstehe immer noch nicht wieso das hier so beliebt ist. Das Fahren wirn NOCH langweiliger, aber trotzdem muss man immer mal wieder den Schalthebel betaetigen. Das hat aber dann ganz gut geklappt, die einzigen Probleme gab es mit einer seltsamen Bremskraftverstaerkung, die uns zwei mal vor der Ampel eine Vollbremsung statt einer normalen Bremsung hingelegt hat.

Die erste Herausforderung besteht immer darin, sich ohne ein einziges Strassenschild zu orientieren. So haben wir natuerlich auch laenger als noetig gebraucht um auf den Highway 401 nach Osten zu kommen. Hoechstgeschwindigkeit ist ueberall 100 km/h und tagsueber halten sich auch die allermeisten ziemlich genau an diese Angabe, was wahrscheinlich an den extrem saftigen Strafen liegt. Breite Spuren und wenig Verkehr, insgesamt ist das Fahren auf dem Highway einfach langweilig, was wir vor allem bei der Rueckfahrt bei Nacht etwas mehr abbekommen haben.

Erste Station war ein Apfelkuchen-Restaurant, das im Reisefuehrer angegeben war. Mitten am Highway steht dieser Laden und verkauft seine dort gebackenen Apple Pies. Wir haben dann auch einen Probiert, und, ueberraschenderweise sind die eigentlich gar nicht suess, sehr seltsam!

Nach der ersten Pause am ‘Big Apple’  wollten wir vom Highway runter auf eine Kuestenstrasse am Lake Ontario entlang, durch das schoene Gebiet ‘Prince Edward County’, ziemlich viel Landwirtschaft, Wein, usw. Die Gegend ist wirklich einen Besuch wert, laesst sich durchaus schoen anschauen und wenn man mehr Zeit hat kann man auch von Farm zu Farm oder von Weinkeller zu Weinkeller pilgern oder den Nationalpark ‘Sandbanks’ am Lake Ontario anschauen. Da wir nur einen Tag Zeit hatten, konnten wir natuerlich nicht alles mitnehmen…. Aber bei einer Brauerei sind wir dann ausgestiegen. Diese war auf der Ontario Beer Route (…oder so aehnlich) angegeben.  Wie das dann so ist, haben wir den neuen Braumeister aus Frankfurt getroffen, seine Verlobte hat uns dann Bier probieren lassen, und weil wir dort so nett aufgenommen wurden, haben wir eine Kiste Bier (auch nicht viel teurer als im LCBO) gekauft, immerhin haben wir jetzt einen Vorrat an Flaschenbier.

Da war es schon spaet am Nachmittag, von dort aus ging es weiter nach Kingston an der Kueste entlang. Die Strasse endete ploetzlich und wir mussten die kostenlose Autofaehre nehmen.

In Kingston bei Sonnenuntergang angekommen, haben wir uns noch ein wenig das Ufer angeschaut. Dank der AUSGEZEICHNETEN Beschilderung in diesem historischen Ort haben wir weder das Fort Henry noch sonst irgendwas historisches Gefunden und sind dann einfach nach einem Zufallsbesuch auf dem Campus der Queen’s University zurueckgefahren.

Die Rueckfahrt war eine kleine Herausforderung, unser Schlafmangel hat irgendwann Wirkung gezeigt und auch die langweilige Highway Fahrt. Dank eines kurzen Stopps bei Kanadas eigenem Mc Donalds, ‘Wendy’s’  haben wir aber auch das ueberlebt und hatten eigentlich einen sehr schoenen Tag nach dem Motto ‘der Weg ist das Ziel’.

By diana. Datum: September 25, 2008 | Keine Kommentare »

23  Sep
Bilder

Hier die noch fehlenden Bilder:

Mein neuer Mantel und ich in Kensington Market

Unterwegs in Toronto mit meiner tollen Leder-Wühltasche. Man achte besonders auf das Straßenschild über mir…

Ein Eindruck vom Besuch im historischen Distillery District, einstmals die größte Brennerei im Empire, heute eher Filmkulisse und Ort für Pubs und kleine Läden.

Im Distillery District gibt es auch eine Schokoladenfabrik, die sehr gute Sachen (für ziemlich hohe Preise) anbietet:

Ein Strandtag auf den Torontoer Inseln kann so aussehen: Erst mit der Fähre und den Fahrrädern rüberfahren…

…und dann am Strand liegen…

…und schwimmen gehen oder den Booten zuschauen.

Und dass man hier auch gut einkaufen und essen kann beweisen (hoffentlich) diese Bilder mit Kensington Market Einkäufen.

Nudelsalat mit getrockneten Tomaten und Oliven:

Nudelsalat mit Shiitake Pilzen, Gemüse und Schinkenwürfeln:

Und Hähnchenbrust mit Senfmarinade…

Wer also befürchtet, dass es hier nur Fast Food gibt, der irrt sich, hier gibt es alles und es ist nicht mal teuer.

Heute ging es mit einem Mietwagen an der Küste entlang raus nach Kingston, Details und Fotos kommen aber demnächst, nachdem mein Assignment für Quantum Information Theory am Mittwoch fertig ist :-)

By diana. Datum: September 23, 2008 | Keine Kommentare »

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